Heiliger Pavillon

Manuel Pestalozzi
5. April 2018
Kolorierte Skizze des Pavillons in Venedig. Bild: Foster + Partners

Am 20. März präsentierte der Heilige Stuhl an einer Pressekonferenz sein Projekt für die Architekturbiennale Venedig, das unter der Ägide des Kardinals Gianfranco Ravasi steht, dem Präsidenten des pontifikalen Kulturrats.
 
Inspirationsquelle des Auftritts ist die Waldkapelle, die Gunnar Asplund 1920 im Friedhof von Stockholm baute. In Venedig darf sich der Vatikan im Wäldchen der Isola San Giorgio dem Publikum präsentieren, mit zehn Kapellen von zehn Architekturbüros aus fünf Kontinenten. Alle Strukturen sollen nach der Biennale wiederverwertbar sein.
 
Foster and Partners vertreten auf dem Inselchen das Vereinigte Königreich. Die ursprüngliche Entwurfsidee bestand aus drei symbolischen Kreuzen und einer Holzplattform, überdeckt mit einer zeltartigen Membrane. Die Kreuze verwandelten sich in der Folge in eine Tensegrity-Struktur mit Masten und Spannkabeln, aus der Membran wurde ein Holzflechtwerk, das von dieser Struktur in Position gehalten wird.
 
Norman Foster nahm sich persönlich mit Engagement diesem ungewöhnlichen Auftrag an: «Unser Projekt begann mit einem Besuch des Standorts. Auf der Insel, nahe Palladios wunderbarer Kirche und dem Teatro Verde fanden wir einen kleinen Naturraum mit zwei grossen Bäumen, welche die Sicht auf die Lagune einrahmen. Es fühlte sich an, wie eine kleine Oase im grossen Park, ein Perfekter Ort um zu meditieren. Wir wollen hier einen kleinen Besinnungsraum schaffen, im lauschigen Schatten, abseits des Passantenstroms, fokussiert auf das Wasser und den Himmel in der Ferne.»
 
Die Eröffnung des Pavillons findet am Freitag, 25. Mai, statt. Er wird bis am 25. November 2018 zugänglich sein.

Grundriss. Bild: Foster + Partners
Skizze von Norman Foster. Bild: Norman Foster
Rendering des Pavillons in Venedig. Bild: Foster + Partners

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