Bottas Bergbeiz

Juho Nyberg
25. April 2017
Blume oder Krone? Oder keines von beidem? Mario Bottas Bergrestaurant auf dem Monte Generoso. Bild:montegeneroso.ch

Eine gut halbstündige Bahnfahrt bringt den Touristen von Lugano hoch auf den Monte Generoso auf 1700 Metern. Empfangen wird der Reisende seit Kurzem vom neusten Wurf des Tessiner Architekten Mario Botta. Poetisch «Fiore di Pietra» getauft, offenbart sie aber eine der Flora eher seltene Eckigkeit, die Knospe noch geschlossen. Achtblättrig und horizontal gestreift steht das Gebäude da.

Die Aussicht! Das Licht! Die Natur! Diese einmalige Lage! Überwältigend. Aber eben auch: die horizontale Schichtung der Steine, abwechselnd glatt und rauh, Granit und Schwarz als dominierende Farben. Bottas Handschrift ist leicht erkennbar und ewig gleich. Die massive, monumentale Form erinnert eher an die Monte-Rosa-Hütte als an das Bergrestaurant Chäserrugg von Herzog&deMeuron. Ersteres ist als Refugium für Bergsteiger auf knapp 3000 Metern Höhe angelegt und nur unter Mühen erreichbar, letzteres als ein Ausflugsziel, mit der Bahn erschlossen. Entsprechend unterscheiden sich die Charaktere der beiden. Bottas Bergbeiz mag durch den Ausblick bezirzen, durch den Anblick eher weniger.

Ausflugsziel, gut erschlossen: Restaurant Chäserrugg von Herzog&deMeuron. Bild: Manuel Pestalozzi
Trutzburg in unwirtlicher Gegend. Monte-Rosa-Hütte. Bild: wikipedia/hwking

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