Dosiert erneuern

Inge Beckel
14. April 2017
Treppenhaus, belassen und doch aufgefrischt, Calandastrasse 6. Bild: Ralph Hut, Zürich

Denn damit kann in der Regel die Mieterschaft am angestammten Ort bleiben, was die soziale Nachhaltigkeit stärkt. Eine Erneuerung im bewohnten Zustand fordert Bauarbeiter und Mieterschaft jedoch mehr als ein gewöhnlicher Umbau. «Ein bewohntes Haus stellt viel höhere Ansprüche an die Planung und erfordert gegenseitige Rücksichtnahme», sagt PWG-Projektleiter Jürg Grob.

Die Mieter mussten ihre gesamte Wohnungseinrichtung in einem Raum deponieren und mit einer Schutzfolie gegen Staub abdecken. Die Hauptarbeiten fanden in den Küchen und Bädern statt, sodass diese während einer gewissen Zeit nicht benutzt werden konnten. Als Ersatz standen der Mieterschaft Duschen und Toiletten im Keller zur Verfügung. Die heftigste Bauzeit überstanden viele Mieter, indem sie anderswo unterkamen oder in die Ferien verreisten.

Neue Zeile mit Schränken und Küchengeräten, Bertastrasse 73. Bild: Ralph Hut, Zürich

Eine Volksinitiative im Jahr 1985 führte zur Gründung der gemeinnützigen Stiftung PWG. Sie erhielt den Auftrag, preisgünstige Wohn- und Gewerberäume zu erhalten oder durch Neubauten zu schaffen. Sie setzt gegenüber gewinnorientierten Investoren tiefere Renditen an, kann aber ein angemessenes Wachstum vorweisen. Seit der Eröffnung der Geschäftsstelle 1991 erwarb die Stiftung PWG jährlich bis zu 10 Immobilien. Derzeit bewirtschaftet sie 138 Liegenschaften im Gesamtwert von über 600 Millionen Franken. Gewähr für preisgünstige Mieten bietet auch, dass die Liegenschaften unveräusserlich in der Hand der Stiftung PWG bleiben.

Schöne alte Böden an der Quellenstrasse 6. Bild: Ralph Hut, Zürich

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