Serpentine Pavilion von Francis Kéré

Manuel Pestalozzi
22. Februar 2017
Bilder: Kéré Architecture

Diébédo Francis Kéré bringt die Baukultur seiner afrikanischen Heimat nach Europa. In der Schweiz war er noch nie tätig, doch vor zwei Jahren konnte man auf dem Vitra Fabrikgelände in Weil am Rhein seine Pop up-Installation für den Schuhhersteller Camper bewundern. Kérés Werk zeichnet sich aus durch eine deutliche Trennung des Schweren, erdgebundenen und des Leichten, abgehobenen. Diesem Prinzip scheint er auch bei seinem Entwurf für die Serpentine Galleries in Londons Hyde Park zu folgen.
 
Ein Stahl-Stabwerk trägt ein kreisrundes Dach, welches sich über vier Fragmente eines Mauerkreises aus blau eingefärbten dreieckigen Holz-Modulblöcken ausbreitet. Der Architekt liess sich inspirieren durch die Bedeutung grosser Bäume als gesellschaftliche Treffpunkte in Burkina Faso. «Im Schatten des Geästs finden die gemeinsamen Aktivitäten des Alltags statt», kommentiert er ihre Funktion, welche sein Pavillon abstrahiert. Das Dach wird mit einer transluzenten Folie bespannt, ornamentale Holzlatten auf der Unterseite erzeugen ein Licht- und Schattenspiel. Da es nach innen geneigt ist, wird sich das Regenwasser in das zentrale, nach oben offene Auge des Schirms stürzen, bei starken Güssen wird ein Wasserfall-Effekt erwartet.
 
Der in der Nacht von unten bestrahlte Pavillon soll ein Gefühl von Frieden und Gemeinschaft ausstrahlen und ein Ort werden, an dem Menschen zusammenkommen und ihre Erfahrungen austauschen. Man kann ihn vom 23. Juni bis am 8. Oktober 2017 besuchen.

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