Spitalbau und Demokratie in Basel

Manuel Pestalozzi
12. November 2015
Bild: https://felixplatterspital.wordpress.com/

Im Frühjahr 2015 hat der Basler Regierungsrat beschlossen das alte Gebäude des Felix Platter Spitals nicht unter Denkmalschutz zu stellen und das 36‘000 m2 grosse Areal ab 2018 der Entwicklung von genossenschaftlichem Wohnungsbau zu widmen. Diese Entscheidung produziert Widersprüche und Optionen zugleich, rapportiert die Website felixplatterspital.wordpress.com, es brauche eine öffentliche Arena der Diskussion. Aktuell zeichnen sich um das Spitalgebäude mindestens zwei Haltungen ab. Die einen befürworten den Abriss, es gibt aber auch ein Bündnis für den Erhalt und den ressourcenschonenden Umbau des Spitals in ein Wohngebäude.

Verdienstvollerweise haben die Denkstatt sàrl mit freundlicher Unterstützung vom Heimatschutz Basel, der Freiwilligen Basler Denkmalpflege, der Kantensprung Stiftung, dem Mietshäuser Syndikat, der Genossenschaft LeNa, der Architektur Dialoge Basel und der BSA-Ortsgruppe Basel mehrere Vortragsveranstaltungen organisiert, die diesem Wunsch nach einer Auseinandersetzung über das Schicksal des interessanten Bauwerks entgegenkommen. Die Daten und Referenten findet man auf der oben angegebenen Website.
 
Dass ein zentrales Spitalareal einer Wohnnutzung zugeführt wird, davon kann man zurzeit in Zürich nur träumen. Vielleicht spüren die Verantwortlichen an der Limmatstadt den Atem des globalen Spitzenmedizin-Wettbewerbs heisser im Nacken als jene am Rheinknie. So wird mit dem Plan Berthold eine massive Verdichtung am Standort des zentralen Universitätsspitals geplant. Und statt einer öffentlichen Arena der Diskussion gibt es Informationsveranstaltungen, an denen die Unabwendbarkeit des mit selektiver Bürgerbeteiligung erarbeiteten Masterplans bekräftigt wird. Werden hier Birnen mit Äpfeln verglichen? Oder gibt es kulturelle Unterschiede?

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