Vals-Knatsch, nächster Akt

Manuel Pestalozzi
27. März 2017
Bild: 7132.com

Der Verkauf der Therme mit der berühmten Bäderanlage von Peter Zumthor 2012 sorgte für viel Aufregung. Den Zuschlag erhielt der aus Vals stammende Immobilien-Investor Remo Stoffel, eine Gruppe um Peter Zumthor ging leer aus. Verkäuferin der Hotel und Thermalbad Vals AG war die Gemeinde Vals, die Gemeindeversammlung stimmte damals dem Verkauf zu.
 
Das Bergdorf ist seither nie richtig zur Ruhe gekommen. Das spektakuläre Hochhausprojekt «Femme de Vals» sorgte für Aufregung, dessen möglicher Standort ist nach den Bedenken von Coca Cola, Eigentümerin der «Valser Mineralquellen AG», unklarer denn je. Und die Besucherzahlen der Therme sollen rückläufig sein. Am 23. März hat die Bündner Regierung im Zusammenhang mit dem Thermenverkauf Strafanzeige eingereicht, dies nachdem der beigezogene Korruptionsexperte Mark Pieth die Aktivitäten im Umfeld unter die Lupe genommen hat, wie das Schweizer Radio und Fernsehen SRF berichtet.
 
Als konkreter Grund für diese Massnahme wird eine Absichtserklärung zwischen Investor Remo Stoffel und dem damaligen Verwaltungsrat der Therme genannt. Der Verwaltungsrat habe Stoffel ein exklusives Verhandlungsrecht zugesichert und eine Entschädigungspflicht akzeptiert, sollte der Verkauf nicht zu Stande kommen. Der Verwaltungsrat sei bereit gewesen, sich an Stoffels bietendes Unternehmen Stoffelpart zu binden, noch bevor er deren Angebot kannte, kommentierte Strafrechtsprofessor Mark Pieth das Vorgehen gegenüber SRF. Man habe die Katze im Sack kaufen wollen.
 
Als nächster Schritt wird die Staatsanwaltschaft abklären, ob eine Untersuchung eingeleitet wird. Alle Beteiligten erklären sich glücklich, dass die Angelegenheit auf diesem Weg geklärt wird. Derweil meldete SRF am 25. März, dass die Therme gemäss einem vortägigen Entscheid der Gemeindeversammlung von Vals in eine «Stiftung der Gemeinde» überführt wird. Dies habe Remo Stoffel zuvor vertraglich zugesichert. Der symbolische Preis betrage CHF 1, das sei eine «Absicherung in der Zukunft», falls die Betreiberin der Therme Konkurs gehen würde. Fortsetzung folgt.

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