Wache Nord

Jenny Keller
23. Mai 2017
Wache Nord. Bild: Enzmann Fischer Partner AG

Die Stadt Zürich plant neue Wachen von Schutz & Rettung. Mit dem Neubau der Wache Nord und der «Zentralen Einsatzlogistik» legt sie den Grundstein für diese Strategie. Enzmann Fischer Partner AG und Schnetzer Puskas Ingenieure AG aus Zürich gewannen den selektiven Projektwettbewerb dafür. 61 Teams, bestehend aus Architekten und Bauingenieuren, von denen niemand doppelt mitmachen durfte, haben sich auf die offene Ausschreibung angemeldet. 10 Teams schafften es in die Präqualifikation und reichten ihre Vorschläge anonym ein. Das Siegerteam von Enzmann Fischer und Schnetzer Puskas habe die Aufgabe, dass die Rettungskräfte in maximal 10 Minuten am Einsatzort sein müssen, laut Medienmitteilung «gut gemeistert». Das sei nur mit optimalen Betriebsabläufen einer Wache möglich.

​Weiter steht im Jurybericht: «Gegen aussen zeigt das Projekt eine ruhige Silhouette und eine klar gestaltete Fassade. Im Arealinneren ist das Volumen differenzierter: mit seiner L-förmigen Anlage formuliert es einen grosszügigen Aussenbereich, der als Zufahrt, Anlieferung und Manövrierfläche dient, jedoch auch als Übungsplatz genutzt werden kann.» Die Tragstruktur ist in Massivbauweise hergestellt und besteht grösstenteils aus vorfabrizierten Betonelementen, welche mit den Ortbetonkonstruktionen zu einer effizienten Einheit vergossen werden. Überzeugt war das Preisgericht aber nicht nur von der von der optimalen Organisation des Raumprogramms und der schlüssigen Anordnung der Arbeits- und Aufenthaltsflächen für das Einsatzpersonal rund um die zentrale Übungshalle, sondern auch von der stimmungsvollen, an die Industriehallen Oerlikons erinnernde Erscheinung.

Wache Nord. Bild: Enzmann Fischer Partner AG

Wir wissen, man sollte sich – gerade als Wettbewerbsjury – nicht von Renderings blenden lassen, aber diejenigen des Siegerprojekts sind so stimmungsvoll und ästhetisch, dass es einen beinahe Schade dünkt, handelt es sich nur um eine Wache und nicht um ein Kongress- oder Kulturzentrum. Oder man kann es auch positiv formulieren: Die Schweiz ist bekannt für ihre formal und funktional herausragenden Infrastrukturbauten, die in ihrer Erscheinung einem Kulturbau nicht nachkommen. In Oerlikon wird 2024 ein weiteres Beispiel guter Infrastrukturbauten stehen, sofern der Gemeinderat den Objektkredit von 84 Millionen Franken genehmigt und die Stimmbevölkerung 2020 auch Ja dazu sagt.

Wache Nord. Bild: Enzmann Fischer Partner AG
Wache Nord. Bild: Enzmann Fischer Partner AG

Ausstellung Architekturwettbewerb
Sämtliche Projekte sind bis zum 11. Juni im Ausstellungsraum des Amts für Hochbauten im Pavillon Werd zu sehen. 

Rangfolge
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
Architektur: Enzmann Fischer Partner AG, Zürich
Verantwortlich: Philipp Fischer, Martin Bucher
Mitarbeit: Danilo Anchora, Sebastian Ritter
Bauingenieurwesen: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
Verantwortlich: Stefan Bänziger Baumanagement: ffbk Architekten AG, Zürich
HLKS-Planung: s3-engineering, Dübendorf
Verkehrsplanung: Enz & Partner GmbH, Zürich
Bauphysik und Akustik: BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Landschaftsarchitektur: SMLXL Landschaft + Städtebau, Zürich

2. Rang | 2. Preis
Architektur: Staufer & Hasler Architekten AG I BSA SIA, Frauenfeld
Verantwortlich: Astrid Staufer, Sabine Harmuth
Mitarbeit: Lars Inderbitzin (verantwortlicher Projektarchitekt), Arthur Benesch, Adrian Weber, Maurjin Rouwet, Anina Schmid, Alexandra Dumbur
Bauingenieurwesen: ACS-Partner AG, Dipl. Bauingenieure ETH SIA USIC, Zürich
Verantwortlich: Rainer Hohermuth, Rudolf Vogt
HLKS-Planung: hps energieconsulting ag, Zürich
Elektroplanung: EBP Schweiz AG, Zürich
Bauphysik und Akustik: Mühlebach Partner AG, Wiesendangen

3. Rang | 3. Preis 
Architektur: ARGE Wagner Vanzella Architekten / Ressegatti Thalmann Architektinnen, Zürich
Verantwortlich: Marcella Ressegatti, Michael Wagner
Mitarbeit: Jay Thalmann, Raphael Vanzella, Sofia Disiou
Bauingenieurwesen: Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH, Aarwangen
Verantwortlich: Massimo Laffranchi
Mitarbeit: Jean Bourquin
Baumanagement: GMS Partner AG, Zürich-Flughafen
Verkehrsplanung: Klaus Zweibrücken, Zürich
Nachhaltigkeit, HLKS-Planung: Durable Planung und Beratung GmbH, Zürich

4. Rang | 4. Preis
Architektur: Graser Architekten AG, Zürich
Verantwortlich: Jürg Graser
Mitarbeit: Beda Troxler, Basil Witt, Maike Katharina Hunds, Lea Marie Siegler, Aspasia Eleni Papageorgiou, Aleksandra Koziol
Bauingenieurwesen: Ferrari Gartmann AG, Chur
Verantwortlich: Emanuela Ferrari
Verkehrsplanung: Rombo, Zürich
Logistik: Prof. Dieter Fischer, Windisch

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