Wildblumenfelder und «Glockenblumen»

Jenny Keller
14. August 2017
Bild: Martin Bond

Seit dem Jahre 2000 findet in den Jardins de Métis bei Québec in Kanada jährlich ein internationales Garten-Festival statt. Dieses ist beliebt bei Architektinnen und Landschaftsarchitekten, die ihre Projekte gerne selbst ausführen, umschreibt es Helen Wyss. Die Architektin aus Freiburg hat zusammen mit der deutschen Landschaftsarchitektin Johanna Ballhaus, die in Kanada lebt, am Wettbewerb für eine Intervention in den Jardins de Métis teilgenommen.

Bild: Martin Bond

Mit ihrer «Playsage» (das Wort kreierten sie aus «play» und «paysage») Soundcloud haben sie die Jury von «Jardins de Métis» dieses Jahr überzeugen können – als eines von sechs Projekten aus 162 Einsendungen. Wyss und Ballhaus arbeiten seit 2014 zusammen und haben sowohl in der Schweiz auch als in Kanada an Wettbewerben in ihren beiden Disziplinen teilgenommen. Bei all ihren Projekten sehen die beiden Gestalterinnen Landschaft und Architektur als eine Einheit. Konzeptionelle Strenge, Städtebau und Detailgenauigkeit gehören bei ihren poetischen Projekten dazu.

Bild: Martin Bond

Soundcloud ist eine Illusion von Nebel und Wolken, eine Installation, die die Besucherinnen in Dialog mit der Natur treten lässt. Von Wildblumenfeldern und künstlichen «Glockenblumen» umgeben, lassen sich die Besucher auf einem runden Pouf nieder und tauchen ein in die Wolken aus Düften und Klängen. Das Festival suchte nach Projekten, die auf die «wachsende Distanz und Entfremdung von der Natur reagieren». Es werde weniger Zeit im Freien verbracht und wenn man einmal draussen sei dann mit einem elektronischen Werkzeug vor den Augen und Kopfhörern in den Ohren, konstatierte die Jury im Vorfeld des Wettbewerbs.

Das Festival «Jardins de Métis» kann noch bis zum 8. Oktober täglich besucht werden.

Bepflanzung. Bild: Johanna Ballhaus und Helen Wyss
Anordnung der Glöckchen. Bild: Johanna Ballhaus und Helen Wyss
Schnitt. Bild: Johanna Ballhaus und Helen Wyss

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