Ein anderes House of Switzerland

Manuel Pestalozzi
10. mai 2017
Bilder: Sandra Pereznieto

Die Alameda Central, der zentrale Pappelhain, ist so etwas wie der Hyde Park der Hauptstadt Mexikos, eine Grünfläche 2250 m über dem Meeresspiegel, Flaniermeile der Bürgerinnen und Bürger, wie es der Künstler Diego Rivera in seinem detailreichen Wimmelbild-Monumentalfresko «Sueño de una Tarde Dominical en la Alameda Central» sarkastisch festgehalten hat. An diesem prominenten Standort hatte im Rahmen des Architektur-Festivals Mextrópoli 2017 die offizielle Schweiz einen temporären architektonischen Auftritt.
 
Die Struktur entstand im vergangenen Jahr, Anlass waren siebzig Jahre diplomatische Beziehungen zwischen der Schweiz und Mexiko. Wir haben berichtet. Das Projekt hat nicht zu tun mit dem House of Switzerland, der zerlegbaren Nomadenstruktur, die diesen Sommer in Astana gastieren soll und Gegenstand eines Buches ist. Doch im Gebrauch des Baustoffes Holz, in seiner Modularität und dem «offiziellen Auftrag» ist es mit diesem in mehr als einer Weise wesensverwandt. Das Projekt stammt von den ortsansässigen Dellekamp Arquitectos, das mit Jachen Schleich einen Partner mit Schweizer Hintergrund hat. Der Mextrópoli-Auftritt bestand aus einem «Fragment» des Gesamtpavillons, der damit seine Wandelbarkeit unter Beweis stellen konnte.

Das modulare System des Pavillons basiert auf einem Dreiecksraster. Er soll wie der House of Switzerland auf Reisen gehen können und lässt sich an die spezifischen Standorte und Bedürfnisse anpassen. Die zweigeschossige Struktur hat eine maximale Höhe von 6 Metern und eine Grundfläche von 18,3 x 11,5 Metern. Für Mextrópoli 2017 wurde auf Trennelemente verzichtet, der Pavillon bildete eine Bühne mit einer Galerie für das Publikum.

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