Klybeckplus getestet

Manuel Pestalozzi
20. juin 2017
Der Vorschlag von OMA verteilt die unvermeidlichen Hochhäuser regelmässig über das Gebiet. Bilder: klybeckplus.ch

Klybeckplus beginnt wenige Schritte nördlich der Kehle von Basels Rheinknie; die gut erschlossene Stadtzone grenzt an das Hafengebiet und erstreckt sich in östlicher Richtung bis zur Uferböschung des Flüsschens Wiese, das sich aus dem Schwarzwald kommend einen Weg durchs Quartier bahnt. Klybeckplus setzt sich zusammen aus den für die Öffentlichkeit aktuell nicht zugänglichen Werkarealen von BASF und Novartis sowie aus angrenzenden öffentlichen Grün- und Freiräumen. Gemeinsam bilden sie eine zusammenhängende Fläche, die angesichts der fortschreitenden Deindustrialisierung in eine neue Zukunft überführt werden soll.
 
Das bebaute Industriegebiet soll nicht von Grund auf neu gestaltet werden, sondern sich über einen längeren Zeitraum hinweg Schritt für Schritt verändern. Die Öffentlichkeit wird auf verschiedenen Ebenen mit einbezogen. In der zweiten Jahreshälfte 2016 begann die Testplanung für Klybeckplus. Vor einigen Tagen konnte das Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel Stadt bekanntgeben, dass Ergebnisse der Testplanung vorliegen.
 
AS+P, Frankfurt am Main, mit Atelier LOIDL, Berlin, Diener & Diener, Basel, mit Vogt, Prof. Hans Kollhoff, Berlin, OMA, Rotterdam – Teams mit renommierten und erfahrenen Köpfen beugten sich über Klybeckplus. Man kann sich an Begriffen oder Stichwörtern orientieren, sollen Inhalte der Testplanung wiedergegeben werden: Wiese-Quartier, Flussrand-Quartier, 24 Stunden-Quartier und Kulturfabrik Klybeck, tönt es bei AS+P., Klybeckplatz und Ökokorridor bei Diener & Diener. Professor Kollhoff träumt von einem Etoile mit Hochhausensemble, OMA von einem Backbone, einem Kulturband entlang der Mauerstrasse. Überall wird der Anteil der Wohnnutzung erhöht. Diese Resultate werden gemäss der Klybeckplus-Website in einer Syntheseplanung zusammengeführt und in den Stadtteilrichtplan eingearbeitet. Mit einer Planauflage ist voraussichtlich 2018 zu rechnen. Anschliessend sollen konkrete planungsrechtliche Massnahmen folgen.
 
Auf dieses Mega-Planungsprojekt wird sicher wiederholt zurückzukommen sein, denn es symbolisiert exemplarisch und an einer äusserst spannenden Grenzlage den Wandel der Stadt im postindustriellen Zeitalter.
 

Aus dem Norden hier nichts Neues: Professor Kollhoff orientierte sich mitunter am Haussmanns Place de l'Etoile in Paris.

Articles liés

Projet à la une

EBP AG / Lichtarchitektur

Schulanlage Walka Zermatt

Autres articles dans cette catégorie