Schweizer bauen in Heidelberg

Manuel Pestalozzi
16. octobre 2017
Bild: Degelo Architekten

Der Siegerentwurf der Degelo Architekten soll auf dem Areal südlich des Czernyrings und östlich der ehemaligen Güterhallen der Universitätsstadt entstehen. Vorgesehen ist ein architektonisch markantes Gebäude mit einer rötlich getönten Fassade und grosszügig geöffneten Eingangsbereichen in Richtung Bahnhofsplatz Süd und Zollhofgarten.
 
Die wellenförmig strukturierte Aussenfassade suggeriert das Bild eines Vorhangs, hinter dem sich die Bühne befindet. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges Schattenspiel auf der Betonfassade. Zwei grosse Fensterfronten im Eingangsbereich geben den Blick in das Gebäude frei. Der Haupteingang führt in das weiss gestaltete Innere des Konferenzzentrums mit dem fast gebäudehohen Hauptfoyer – eines der Herzstücke des zweigeschossigen Tagungszentrums.

Das Hauptfoyer. Bild: Degelo Architekten

Über das Foyer soll der Weg in den Grossen Saal mit seiner bis zu 15 Meter hohen, zur Bühne hin abfallenden Decke möglich sein. Der Saal verfügt über den geforderten Raum für 1800 Sitzplätze in Reihenbestuhlung. Ein öffentliches gastronomisches Angebot kann sich zum Grossen Saal und dem Hauptfoyer hin öffnen, ist aber auch über einen separaten Zugang erreichbar. 

Es handelte sich beim Ausschreiben um einen Realisierungswettbewerb, das ist ein Planungsauftrag mit einem Auftragsversprechen. Aufgrund dieses Versprechens darf die im Wettbewerb in Form von Preisen und Anerkennungen ausgeschüttete «Wettbewerbssumme» niedriger sein als die tatsächlich von allen Teilnehmenden erbrachte Leistung. Die Fertigstellung des Projekts ist bis zum Jahr 2021 vorgesehen.

In der Pressemitteilung  wird diese de.wikipedia.org entnommene Definition der Wettbewerbsart noch ergänzht mit dem Hinweis «da der Wettbewerb in Form eines Realisierungswettbewerbes stattfand, wird der erste oder einer der weiteren Preisträger mit der Umsetzung beauftragt. Hierüber wird der Gemeinderat entscheiden». Werden es also möglichweise letztendlich nicht DEGELO Architekten sein, welche das Zentrum realisieren? Chefredaktorin Jenny Keller hat bei Heidelbergs Öffentlichkeitsarbeit nachgefragt und folgende Antwort erhalten:

«Grundsätzlich sieht es das deutsche Wettbewerbsrecht bei Planungswettbewerben vor, mit allen Preisträgern zu verhandeln. 'Die geltenden Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) formulieren dazu: Bei der Umsetzung des Projekts ist einer der Preisträger, in der Regel der Gewinner, unter Berücksichtigung der Empfehlung des Preisgerichts, mit den weiteren Planungsleistungen zu beauftragen, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht'.»

Der Grosse Saal. Bild: Degelo Architekten

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