Ist das nötig?

Jenny Keller
30. aprile 2018
Der St. Alban Graben liegt in der Verlängerung der Wettsteinbrücke. Bild: Julian Salinas

Ist es in Zeiten von Shared Mobility der richtige Weg, ein neues unterirdisches Parkhaus zu bauen? Mitten in der Innenstadt, wo der Verkehr zu Stosszeiten ohnehin schon täglich stockt, für zweieinhalb Jahre ein Loch zu graben? Vom Bahnhof SBB oder der Messe Basel mit genügend Parkplätzen ist man mit dem Drämmli in rund fünf Minuten beim Kunstmuseum und der «bekannten Basler Einkaufsmeile» (so steht es in der Medienmitteilung) Freiestrasse, die seit Jahren mit Leerstand und zu wenig Kunden kämpft, sei es wegen des Onlineshoppings oder des austauschbaren Globalisierungsangebots. Man fragt sich, ob es das Parkhaus wirklich braucht. Ob deshalb mehr Leute in der Freiestrasse einkaufen gehen oder das Kunstmuseum besuchen. Profitieren vom 40-Mio.-Projekt wird, neben der Implenia, sicherlich die Bauherrin Credit Suisse Real Estate Logistics Plus, die ihr Geld in unterirdischen Beton anlegt – die Stadt und die Umwelt nicht.

Insgesamt entstehen im neuen Parkhaus 350 Abstellplätze für Personenfahrzeuge. Der Baubeginn ist im Dezember 2018, und die Arbeiten werden bis im Sommer 2021 dauern. Der Trambetrieb wird während einem Teil der Bauarbeiten einspurig geführt, was mit der Strassenführung passiert, ist nicht bekannt.

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