Sanierung und Umnutzung Kesselhaus – Hürlimann Areal
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- 2012
Das Kesselhaus ist Teil der denkmalgeschützten Kerngebäude der ehemaligen Brauerei Hürlimann. Es wurde 1893 gebaut, um den rasch anwachsenden Energieverbrauch der aufstrebenden Brauerei Hürlimann abzudecken. 1897 kam der Hochkamin hinzu, der als einer der mächtigsten Hochkamine der Stadt Zürich den Hügel der Brauerei weithin sichtbar überragt. Seine heutige Gestalt erhielt das Kesselhaus durch den Umbau und die Vergrösserung durch den Ingenieur J. Wenzel im Jahre 1907. Damals wurde eine automatische Kohlenförderanlage eingebaut, ein Pionierwerk, das heute noch in wesentlichen Teilen erhalten und geschützt ist. Der Bau, wie auch die technischen Anlagen, bestechen durch die Präzision und Eleganz ihrer Ausführung. Die ausgereifte, frühmoderne Architektur des Kesselhauses macht es zu einem bedeutenden, technik- und industriegeschichtlichen Bauzeugen der Stadt Zürich.
Ziel der baulichen Sanierungen und Anpassungen des Kesselhauses war es, den grosszügigen Hallenraum mit dem massiven Fuss des Hochkamins einer neuen Nutzung zuzuführen. Bei der Umnutzung wurde darauf geachtet, den hallenartigen Charakter des Gebäudes zu bewahren. Die homogene räumliche Wirkung des Innenraumes sollte trotz Einbau einer filigranen Galerie wahrnehmbar bleiben. Die denkmalgeschützte Gebäudehülle wurde auf der Innenseite gedämmt. Einzelne, zusätzliche Fenster konnten gemäss den strukturellen Vorgaben der Fassade eingebaut werden. Die Stirnwände im Innern der Halle sowie die filigranen Eisenfachwerke der Dachkonstruktion - wesentlich für den Erhalt des industriellen Charakters des Kesselhauses - wurden dabei sichtbar belassen und nicht verkleidet. Es entstand ein vielseitig nutzbarer, lichtdurchfluteter Raum, der durch die sichtbar gemachte Geschichte des Gebäudes geprägt wird.
Credits:
Planung und Realisierung: 2008-2012
Bauherrschaft: PSP Swiss Property AG
Baumanagement: Caretta + Gitz AG, Küsnacht
Bauingenieur: Aerni + Aerni Ingenieure AG, Zürich