Sportlich

phalt Architekten
8. August 2019
Eingangsbereich Schwimmbad (Foto: Roger Frei)
Nutzung Sport- und Freizeitinfrastruktur mit Eishalle, Schwimmbad, Minigolfanlage, Sportplatz, Skatepark, Verkehrsgarten, Spiel- und Begegnungszonen und Parkanlage
Ort Sorenbühlweg 44, 5610 Wohlen AG
Auftragsart Generalplanermandat SIA Phasen 3-5, Studienauftrag 1. Preis
Bauherrschaft Gemeinde Wohlen und Sportpark Bünzmatt AG
Architektur ARGE phalt Architekten AG und b+p baurealisation AG: Frank Schneider (Gesamtleitung Generalplaner, verantwortlicher Partner), Matthias Bucher (Projektleitung Architektur), Benjamin Wendel (Projektleitung Baumanagement), Hansjörg Schaad (Projektleitung Baumanagement)
Fachplaner Landschaftsarchitektur: Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich | Bauingenieur: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich | HLKS-Planung: Leimgruber Fischer Staub AG, Ennetbaden | Kälte- und Eistechnik: ARGE BBP Ingenieurbüro AG und Leplan AG, Luzern | Schwimmbadplanung: Beck Schwimmbadbau AG, Winterthur | Elektroplanung: Hefti.Hess.Martignoni. AG, Bern | Bauphysik und Akustik: Raumanzug GmbH, Zürich | Gastroplanung: GaPlan GmbH, Würenlingen
Jahr der Fertigstellung 2018
Energiestandard Minergie (Eishalle)
Massgeblich beteiligte Unternehmer Abbruch und Tiefbauarbeiten: Hubschmid Erdbau AG, Nesselnbach AG | Baumeisterarbeiten: Anliker AG, Thalwil ZH | Stahlkonstruktion: Hevron SA, Courtételle JU | Dacheindeckung/Spenglerarbeiten: Tecton AG, Neuenhof AG | Metallbauarbeiten: Klausner Metallbau AG und Auw AG | Elektroanlagen: swisspro AG, Zürich | Heizungsanlagen: Alpiq Intec Schweiz AG, Mägenwil AG | Kälteanlagen, Eistechnik: Walter Wettstein AG, Gümligen BE | Lüftungsanlagen: Kämpfer AG, Othmarsingen AG | Sanitäranlagen: Demuth AG, Baden-Dättwil AG | Schwimmbadtechnik: Bafilco AG, Winterthur | Kücheneinrichtungen: Simeta AG, Niederwil AG | Gärtner: ARGE HUNO Huber und Notter Wohlen, Wohlen AG
Fotos Roger Frei Architekturfotografie, Zürich
Begegnungszone mit schwebenden Pilzdächern (Foto: Roger Frei)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Die neukonzipierte Gesamtanlage um das Freibad Bünzmatt fasst räumlich und betrieblich ein breites Angebot an Sport- und Freizeitnutzungen in einem grosszügigen Park zusammen. Was vor unserem Eingriff autonom, eingezäunt und parallel betrieben wurde, ist neu unter einem Dach mit der Eishalle als Drehscheibe organisiert. Sowohl das Publikum als auch der Betrieb profitiert von den zahlreich Synergien.

Der Umkleidebereich wurde zur Familienzone transformiert. (Foto: Roger Frei)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Ausgangspunkt war das denkmalgeschützte Gartenbad aus den 1960er- Jahren von Dolf Schnebli. Die sehr schöne und grosszügige Parkanlage mit stattlichem Baumbestand weckte in uns die Idee, die Anlage auch ausserhalb der Badesaison einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen, ohne dabei den ursprünglichen Charakter und die architektonische Qualität der Anlage preiszugeben.

Alle Änderungen wie dieses Beckenranddetail wurden in Abstimmung mit Denkmalpflege entwickelt. (Foto: Roger Frei)
Foto: Roger Frei
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?

Aufgrund des ambitionierten Kostenziels musste das Projekt nach dem Wettbewerb in mehreren Schritten redimensioniert und überarbeitet werden. Zum einen wurde das Raumprogramm der Eishalle verkleinert und vereinfacht (Konzeptwechsel von einer geschlossenen zur offenen Halle), zum andern wurden die Anforderungen im Eingangsbereich des Schwimmbads abgespeckt.

Stahlkonstruktion der Überdachung der Eishalle (Foto: Roger Frei)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Bei der offenen Eishalle handelt es sich um die erste Minergie zertifizierte Anlage (Abwärmenutzung für Mantelnutzungen) in dieser Form. Konstruktion und Formgebung des Hallendachs folgen architektonisch und ästhetisch konsequent den technischen und funktionalen Anforderungen einer Eisfeldüberdachung (Minderung Kondensat- und Nebelbildung, optimale Luftzirkulation, Nutzung der Strahlungsenergie, natürliche Beleuchtung, Wirtschaftlichkeit des Tragwerks). Auf einer Fläche von 2'100 m2 sind Indach-PV-Module integriert.

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Der Sockelbau der Eishalle ist innen und aussen durchgängig mit Mauerwerk aus Kalksandstein im rohem Sichtzustand ausgeführt. Aufgrund des hohen Kostendrucks war der Spielraum für die Konstruktion und die Wahl des Materials sehr begrenzt. Um das gestalterische Potenzial im Rahmen der Möglichkeiten auszureizen, wurde in Zusammenarbeit mit der Hunziker Kalksandstein AG ein neuartiger Rillenstein entwickelt. Die Rillenstruktur verleiht dem einfachen Baustein eine weitere Dimension. Im Wechselspiel von glatten- und gerillten Steinen in Kombination mit einem Mauerwerksverband aus vor- und zurückspringenden Steinreihen erhält die Fassaden ihren eigenständigen und charakteristischen Ausdruck.

Zuschauergalerie der Eishalle (Foto: Roger Frei) 
Springende Dachbahnen mit PV-Modulen (Foto: Roger Frei)
Kalksand-Rillenstein (Foto: Roger Frei)
Situationsplan
Erdgeschossgrundriss der Eishalle
Schnitte der Eishalle

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