Bahn frei

Elias Baumgarten
19. Februar 2019
Zwei Zeilenbauten mit 48 Wohnungen sollen auf dem Basler Bruderholz entstehen. Bild: Morger Partner Architekten

Die grösste politische Hürde für die Überbauung des Geländes der SRF-Studios auf dem Basler Bruderholz ist genommen. Der Grosse Rat hat das Projekt gebilligt. Wenn die Radiostudios ins Meret Oppenheim-Haus gezügelt sind, das von Herzog & de Meuron entworfen wurde, werden auf dem Areal zwei dreigeschossige Zeilenbauten mit 48 Wohnungen entstehen. Morger Partner Architekten haben diese gestaltet. 2017 konnten sie sich im geladenen Wettbewerb gegen vier Konkurrenten durchsetzen. Die Entscheidung fiel im Rat ohne grosse Diskussionen – lange umstritten war allerdings die Residenzpflicht für die künftigen Bewohner, die schliesslich gegen den Widerstand von LDP und FDP beschlossen wurde. Käuferinnen und Käufer werden also nachweislich in der Anlage wohnen müssen. 

So soll es in den Wohnungen aussehen. Bild: Morger Partner Architekten
Zwischen den Häusern wird es einen von Fontana Landschaftsarchitektur gestalteten Grünraum geben. Bild: Morger Partner Architekten
Für Wohlhabende

Die Wohnungen sollen einmal «gehobenen Ansprüchen» genügen. Architektonisch werden sich die beiden länglichen Baukörper bei den umliegenden Reiheneinfamilienhäusern andocken: Mit einer sanften Höhenstaffelung haben die Architekten auf die hügelige Topographie des Bauplatzes reagiert. Zwischen den Gebäuden wird ein Grünraum entstehen, der vom Büro Fontana Landschaftsarchitektur gestaltet wurde. Das öffnet die Anlage gegen aussen, könnte aber zulasten der Intimität und Zusammengehörigkeit des Ensembles gehen. Die Wohnungsgrundrisse sollen offen sein und sind durchgängig gegen Westen und Osten hin orientiert. Dadurch werden sich interessante Durchsichten und Blickbezüge ergeben. Zoniert werden die Wohnungen dabei durch eingerückte Loggien, Nasszellen und Schlafzimmer.

Gewiss wenig helfen wird das Projekt allerdings gegen die angespannte Situation auf dem Basler Wohnungsmarkt. Denn in der Stadt mangelt es besonders an preisgünstigem Wohnraum, die neue Anlage aber wird sich – wie allseits klar kommuniziert – an wohlhabende Paare und Familien richten.

Beispielhafte Grundrisse zweier Wohnungen mit 4,5 Zimmern. Bild: Morger Partner Architekten

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