Chipperfields Museen

Juho Nyberg
30. April 2015
Ein nobles Gebäude im Wortsinn. Chipperfields Entwurf für das Nobelhuset in Stockholm. Bild: nobelcenter.se

Nur wenige Tage vor der Eröffnung der Expo in Milano ist das MUDEC (Museo delle Culture) in Milano eröffnet worden. Das in Tortona stehende Museum ist nach den Entwürfen David Chipperfelds entstanden, doch mit dem Resultat ist der Meister nicht zufrieden, was dazu geführt hat, dass er sich vollständig vom Projekt distanziert. Auf seiner Webseite ist kein Verweis auf das Projekt zu finden. Anlass für die Distanzierung war die in den Augen Chipperfields miserable Qualität der 5'000 m2 Steinboden im Museum. Die Stadt Milano verweist süffisant auf die gesamten Baukosten von € 60 Mio. und den Honoraranteil von € 3.6 Mio. für den Architekten. Die Bedeutung und Grösse des Projektes rechtfertigten diese Beträge durchaus, so die Stadt, doch müsse man trotz allem auch «vernünftige Entscheide» fällen im Interesse der Steuerzahler, die dieses Projekt finanzierten. Darüber hinaus seien die Lieferungen wie üblich vom Architekturbüro abgenommen worden.

Ein wenig Ablenkung könnte David Chipperfield in Skandinavien erfahren. Vor kurzem hat er den Wettbewerb für das Nobelhuset in Stockholm gewonnen. Der neue Hauptsitz der Nobelpreis-Kommission kommt direkt an der Bucht bei Blasieholmen zu liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwedischen Nationalmuseum von Friedrich August Stüler. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant.

Mit der Fassade des MUDEC scheint der Architekt zufrieden zu sein. Museo delle Culture in Milano. Bild: afasiaarq.blogspot

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