Ein Stadtexperiment im Massstab 1:1

Inge Beckel
16. November 2016
Das Grundstück liegt in Charlottenburg-Wilmersdorf direkt an der Spree zwischen der Quedlinburger Strasse im Norden und Am Spreebord im Süden. Bild: werkbundstadt.berlin/grundstueck

Mit der Auflösung eines Tanklagers soll ein ganzes Viertel in Berlin wieder an die Stadt angebunden werden; verantwortlich ist der Berliner Werkbund. Die zukünftige WerkBundStadt will rund 1'100 neue Wohnungen bieten und ein lebendiges Quartier werden, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut wurde, so heisst es vielversprechend auf der Homepage. Beteiligt sind nicht weniger als 33 Architekten, die bereits zu vier Konzept-Klausuren eingeladen waren, gemeinsam mit den Experten aller relevanter Disziplinen, um die gestalterischen, bautechnischen, ökonomischen, sozialen, ökologischen und politischen Leitlinien zu erarbeiten.

Entsprechend der grossen Zahl der beteiligten Büros ist die Vielfalt erwartungsgemäss gross – man fühlt sich sinngemäss etwa an Amsterdams Java-IJland aus den Jahren 1991 bis 2000 erinnert, wo zahlreiche «Bausteine» verschiedenster Büros die die Insel säumenden Häuserzeilen bilden. In Berlin soll gegen aussen Backstein die neue Stadt bestimmen, dies eine Einigung der Beteiligten. Bezüglich der Wohnformen, also der Grundrisse, ist die Frage berechtigt, inwieweit hier Vielfalt ermöglicht wird, orientiert man sich doch grossmehrheitlich am bürgerlichen Wohn- respektive Familienmodell.

Vorerst aber ist alles nur Plan und Modell; die Realität wird dereinst zeigen, wie sichs in der WerkBundStadt des frühen 21. Jahrhudnerts leben lässt.

Die geplanten Projekte sind noch bis zum 27. November vor Ort in Berlin zu sehen.
S. auch «WerkBundStadt mit Schweizer Beteiligung».

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