EU Mies Award 2019 ist vergeben!

Elias Baumgarten
10. April 2019
Der Grand Parc Bordeaux nach dem Umbau. Bild © Philippe Ruault

Der nach Ludwig Mies van der Rohe benannte EU Mies Award wird alle zwei Jahre verliehen. Mit dem wichtigen Architekturpreis werden besonders nachhaltige und innovative Projekte aus Europa ausgezeichnet. Er ist mit 60'000 Euro dotiert. 

Nachdem die Juroren Dorte Mandrup, George Arbid, Angelika Fitz, Stefan Ghenciulescu, Kamiel Klaasse, María Langarita und Frank McDonald im Januar 2019 aus einem schier unüberblickbaren Feld von 383 Nominierten 40 Kandidat*innen ausgewählt hatten, reduzierten sie am 13. Februar dieses auf fünf Finalist*innen. Und nun gaben sie ihre endgültige Entscheidung bekannt: Der Preis geht an die Büros Frédéric Druot Architecture, Lacaton & Vassal architectes und Christophe Hutin Architecture. Sie werden ausgezeichnet für ihr gemeinsames Projekt Grand Parc Bordeaux, das zwischen 2014 und 2017 realisiert wurde. Dabei wurden drei Wohnblöcke in der französischen Grossstadt, die als abbruchreif galten, saniert und umgebaut. Insgesamt befinden sich 530 Wohnungen in den Häusern aus den 1960er-Jahren. Diese wurden mit 3,8 Meter tiefen Wintergärten und Balkonen ergänzt und so aufgewertet. Sie sind viel heller und geräumiger als zuvor. Ausserdem wurden die elektrischen Installationen in den Bädern erneuert und neue Aufzüge in die Treppenhäuser eingebaut. Insgesamt beanspruchten die Arbeiten nur 12 bis 16 Tage pro Wohnung und konnten zu sehr geringen Kosten von nur 365 Euro pro m2 ausgeführt werden. Das Projekt gilt deshalb als besonders nachhaltig.

Im Rahmen des EU Mies Awards wird ferner ein spezieller Preis für Nachwuchsarchitekt*innen vergeben, die «Emerging Architect Special Mention». Diese Trophäe geht in 2019 an das Büro BAST. Auch dieses erhält die Auszeichnung für ein Projekt in Frankreich: E26, die Erweiterung eines Schulhauses in Montbrun-Bocage nahe Toulouse. Die Preisträger*innen werden offiziell am 7. Mai 2019 geehrt. Eine Feier findet dann im Mies van der Rohe-Pavillon in Barcelona statt.

Einige Wohnungen vor und nach dem Umbau. Bild © Philippe Ruault
Schnitt mit dem Zustand vor (links) und nach dem Umbau (rechts).
Schulerweiterung E26 in Montbrun-Bocage. Bild © BAST
Die Finalisten im Überblick sowie der Gewinner der Nachwuchskategorie:
  • Grand Parc Bordeaux von Frédéric Druot Architecture, Lacaton & Vassal architectes und Christophe Hutin Architecture (Sieger)
  • E26 in Montbrun-Bocage von BAST (Emerging Architect Special Mention)
  • PC Caritas von de vyler vinck taillieu
  • Auditorium und Kongresshaus in Plasencia von selgascano
  • Terrassenhaus in Berlin von Brandlhuber+ Emde mit Muck Petzet Architekten
  • Skanderbeg-Platz in Tirana von 51N4E, Anri Sala, Plant en Houtgoed und iRI

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