Ferien in der Klause

Manuel Pestalozzi
26. August 2019
Foto: Gataric Fotografie

Die Kartausen waren eigentlich ein gebauter Widerspruch; Einsiedler gruppierten ihre Häuschen zu einem Ensemble und lebten jeder für sich in wohl geordneter Abgeschiedenheit – Eremiten zwar, aber nicht mehr wirklich Einsiedler. Le Corbusier war bekanntlich von der Typologie dieser Klöster sehr begeistert und liess sich von ihnen inspirieren. Die Skizzen von der Kartause von Ema in der Toscana gehören zu den wichtigen Zeugnissen, die er hinterlassen hat.

Auch in der Nähe von Frauenfeld wurde eine Kartause errichtet, bei Ittingen, oberhalb der Thur. Die Mönche lebten dort von 1461 bis 1848. Heute gehört das einstige Kloster einer Stiftung, die in der Anlage ein Kultur- und Bildungszentrum sowie ein Behindertenwohnheim betreibt. Für die Stiftung Ferien im Baudenkmal wurde jetzt eines der 14 Mönchshäuschen sanft renoviert, um «das klösterliche Leben hautnah spür- und erlebbar zu machen». Die Mönchsklause ist für ein bis zwei Personen geeignet und ausgestattet mit einem Schlafzimmer samt Doppelbett, einem Wohnzimmer, einer Kochnische, einem grossen Essraum mit Kachelofen sowie Dusche und WC. Ein eigenes kleines Gärtchen lädt zum Verweilen ein.

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