Grüne-Dichte-Schule

Manuel Pestalozzi
6. Februar 2017
Die östliche Längsfassade der Schule grenzt direkt an den Strassenraum. Bilder: Stadt Zürich-Entwurfsteam Salto

Zwischen der Allmend Brunau und Leimbach entsteht derzeit eine bessere Wohn-Welt für rund 2000 Personen, gut durchmischt, zu rund einem Drittel realisiert im Namen gemeinnütziger Bauträger, sehr nachhaltig; «Greencity» ist schweizweit das erste Gebiet, das vom Trägerverein Energiestadt im Jahr 2012 als «2000-Watt-Areal» zertifiziert wurde.
 
Nomen est omen – auch die neue Schulanlage soll dem englischen Quartiernamen gerecht werden; die Wettbewerbsteams hatten den Minergie-P-ECO-Standard vorzusehen. Und sie hatten aufzuzeigen, wie die gewünschte Photovoltaik-Anlage in das architektonische Gesamtkonzept zu integrieren wäre. Das Siegerprojekt «Salto» besitzt eine baldachinähnliche Konstruktion als oberen Gebäudeabschluss, in die sich die Module integrieren lassen.

«Grüne Kinder» hiess der kritische Dokumentarfilm zu «Göhnerswil», den Kurt Gloor 1972 drehte. Es war ein anderes Grün, die damalige Tristesse der Agglomeraton wird sich im schmalen, von bewaldeten Hängen gesäumten Sihltal kaum einstellen. Denn hier setzt man auf Dichte. Für die Schule, sie soll rund 250 Kinder aufnehmen, erwarb die Stadt Zürich eine 4500 Quadratmeter grosse Parzelle, die in das Wegnetz des frisch entstehenden Quartiers eingepasst ist.
 
Das Siegerteam von Studio Burkhardt, Zürich, und Pirmin Jung Holzbauingenieure AG, Rain, schlägt mit «Salto» einen eleganten, schmalen Längsbau vor. Er bietet hohen Räume, eine grosszügige Verglasung, geringe Gebäudetiefen, helle Holzoberflächen. Der geforderte Allwetterplatz ist auf dem Dach der Schulanlage unter dem erwähnten Baldachin angeordnet, wo Licht, Luft und Sonne in den doch eher engen Verhältnissen der Umgebung etwas reichlicher vorhanden sind als auf Strassenniveau. Rund um den schmalen Baukörper bietet das Projekt weitere öffentliche Flächen an – eine Gasse im Osten sowie ein mit Obstbäumen bepflanzter Pausenplatz und Vorplatz zum Haspelsteg im Westen, der mit seinem Namen an die industrielle Vergangenheit des Areals erinnert und die sichere Verbindung über die stark befahrene Maneggstrasse zum Flussraum der Sihl herstellt.

Die wohl proportionierte Nüchternheit des Gebäudes soll veredelt werden: Der Entwurf sieht über der grosszügigen Verglasung des Erdgeschosses girlandenförmige Marmor-Blend-Schürzen vor, ein an Textilien erinnerndes atektonisches Zierelement, welches bestimmt ein wichtiges Identifikationsmerkmal des neuen Schulhauses wird.

Sämtliche Projekte des Wettbewerbs sind von Dienstag, 7. Februar, bis Sonntag, 19. Februar 2017, im Ausstellungsraum des Amts für Hochbauten Stadt Zürich, Pavillon Werd, Morgartenstrasse 40, 8004 Zürich zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag/Sonntag 14 bis 18 Uhr

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