Guggenheim Helsinki definitiv gescheitert

Juho Nyberg
5. Dezember 2016
Parkplatz mit schönster Aussicht auf den Hafen von Helsinki. Bild: jn

Auch nachdem der internationale Architekturwettbewerb zum geplanten Guggenheim Museum in Finnlands Kapitale Helsinki im November 2015 entschieden worden war, kehrte keine Ruhe in das seit Jahren immer wieder überarbeitete Vorhaben. Neben der städtebaulichen Kontroverse wegen des prominenten Standorts direkt am Südhafen Helsinkis war immer auch die Finanzierung des Projekts – und damit die Beteiligung der öffentlichen Hand – zentraler Streitpunkt. Je nach Standpunkt waren die zu erwartenden Besucherzahlen mal zu hoch, mal zu tief angesetzt. Bau- und Personalkosten wurden des öfteren den Erwartungen angepasst – alles ohne nachhaltigen Erfolg. Erleichterung sollten private Spenden bringen, insgesamt 50 Millionen Euro. Anlässlich der Debatte im Stadtrat von Helsinki wiesen Gegner die Zahlen zurück. Nach eigenen Berechnungen sei erst ein Betrag von 20 Millionen Euro zusammen gekommen.

Nach über fünfstündiger Beratung beschloss das Stadtparlament schliesslich in der Nacht auf vergangenen Donnerstag mit deutlicher Mehrheit (53 zu 32 Stimmen), keine Beteiligung zur Finanzierung des Museumsprojektes zu bewilligen. Vorangegangen war noch ein ausserplanmässiger Antrag, das städtische Finanzierungemodell zu ändern, der allerdings auch abgeschmettert wurde.

Das Guggenheim-Projekt in Helsinki hat somit wohl seinen letzten Todesstoss erhalten und das dafür vorgesehene Areal wird weiterhin brachliegen – als Parkplatz im Stadtzentrum mit der schönsten Aussicht.

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