Hypothek per App

Jenny Keller
25. Oktober 2017
Screenshot «Bewertung» der Baloise Hypotheken-App

Es ist wieder Herbst. Die Krankenkassen buhlen um einen, als würden sie sich dereinst freuen, allfällige Krankheitskosten für einen zu übernehmen. Vergleichen und Angst haben, nicht den richtigen Deal abgeschlossen zu haben, das gibt es jetzt auch bei der Hypothek. Apps werden angepriesen, mit denen man «einfach und von überall» seine Hypothek ablösen kann. Will heissen, einen anderen Anbieter suchen kann, der einem sein Haus finanziert. Wer bei der Hausbank (no pun intended) bleibe, die einst das Haus gekauft hat, bezahle in den folgenden Jahren viel zu viel, liest man auf moneypark.ch. Ein halbes Jahr vor Ende der Laufzeit soll man sich deshalb Gedanken machen, wie und ob man seine Hypothek ablösen oder verlängern kann. 

Die Baloise Bank hat dafür eine App auf den Markt gebracht, mit der man seine Hypothek ablösen kann: Bereits nach sechs Fragen wird ein Zinssatz angeboten, der danach für eine Woche gesichert ist. Der Kreditentscheid erfolgt automatisch, die Immobilienbewertung wird mit Referenzbildern selbst vorgenommen. Wir lernen: eine Immobilie wird grösstenteils anhand von Bauzeit, Quadtratmetern und Bildern von Küche und Bad bewertet. Das mutet etwas traurig an, aber: Welcome to reality. Will man Menschen kennenlernen, swiped man ja auch nur nach links oder rechst auf der App seines Vertrauens. Es bleibt dennoch zu hoffen, dass es immer noch Architekten gibt, die Architektur betreiben und nicht einfach Immobilien nach einem Anforderungskatalog, der in das Schema der App passt, erstellen.

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