Klartext in Berlin mit Herzog & de Meuron

Jenny Keller
5. April 2016
Blick aus Richtung Friedrichstrasse/Oranienburger Strasse. Bild: Pwr Development

Am Montag, 4. April, haben in Berlin-Mitte die Vorarbeiten für den Bau eines neuen Stadtquartiers auf der Brache hinter dem Tacheles begonnen. Die denkmalgeschützte Kaufhausruine, die jahrelang als alternatives Künstlerzentrum genutzt wurde, wird von Herzog & de Meuron selbst saniert. Des Weiteren wurden die Schweizer Architekten von der Investmentfirma Pwr Development mit der künstlerischen Gesamtleitung des Projekts beauftragt. (Der Investmentsfonds «Perella Weinberg Real Estate Fund II LP» hat das Areal am Tacheles 2014 mit mehreren Tochterfirmen erworben. Nach dem Kauf wurde die Projektentwicklungsgesellschaft Pwr Development gegründet.)

Die Projektentwickler freuen sich darauf, «mit dem Projekt Berlin ein Stück Stadt zurückgeben zu können». Dies, nachdem das alternative Künstlerzentrum bereits 2012 wegen den Verkaufs- und Neubauplänen geräumt wurde – und seitdem leer stand.

Nun soll also wieder eine «urbane Atmosphäre» entstehen, und zwar durch ein weitgehend öffentliches, gewerblich genutztes Erdgeschoss, begrünte Dachflächen, öffentliche Wege, E-Bike-Ladestationen und Carsharing-Plätze. Der Wohnanteil beträgt 38 Prozent, und das ehemalige Kunsthaus Tacheles soll durch eine kulturelle Nutzung als zentraler Bestandteil der Quartierentwicklung etabliert werden. Noch in diesem Jahr wird Pwr Development mit Herzog & de Meuron und weiteren vier Berliner Architekturbüros – welche das sind, ist noch nicht kommuniziert – die ersten Vorentwürfe erarbeiten lassen.

Planmässig wird ab Mitte 2018 mit dem Hochbau und den Sanierungsarbeiten begonnen, im Laufe des Jahres 2020 sollen die letzten Gebäude bezugsbereit sein. Dann wird also eines der letzten Filetstücke in Berlin-Mitte überbaut und weitestgehend kommerziell genutzt sein.

Andere Artikel in dieser Kategorie