Letzte Hürde

Elias Baumgarten
24. April 2019
Gibt das Basler Stimmvolk grünes Licht, kann der von EM2N entworfene Neubau in Angriff genommen werden. Bild: Filippo Bolognese © EM2N 

Die Vorfreude ist gross: Sowohl das Basler Staatsarchiv als auch das Naturhistorische Museum Basel (NMB) präsentieren auf ihren Webseiten stolz die Pläne für ihren gemeinsamen Neubau im St. Johanns-Quartier. Doch ehe das neue Haus tatsächlich gebaut werden kann, müssen ihm die Stimmberechtigten des Kantons Basel-Stadt am 19. Mai noch zustimmen. Bereits im Februar 2018 hatte der Regierungsrat einen Ratschlag zum Bauvorhaben an das Parlament überwiesen, das ihn am 9. Januar dieses Jahres schliesslich mit 71 zu 19 Stimmen annahm. 

Vorteilhaft

Der Entwurf für den Neubau stammt vom Büro EM2N, das 2014/15 den Wettbewerb um dessen Gestaltung gewinnen konnte. Kosten soll das Gebäude rund 214 Millionen Franken. Für das NMB sind darin 11'700 m2 Hauptnutzfläche vorgesehen, für das Staatsarchiv deren 6'800. Ausserdem sollen 1'200 m2 an gemeinsam zu nutzenden Flächen entstehen. Bei beiden Institutionen verspricht man sich vom Bezug eines gemeinsamen Standorts grosse Vorteile und starke Synergien. Beim Staatsarchiv erhofft man sich überdies endlich eine klimatisch sachgerechte Lagerung des Archivguts, das in den jetzigen Magazinen Schaden nehme. Auch sei der Betrieb mehrerer Aussenstellen mühsam und teuer. Klappt alles wie geplant, könnte in 2025 Eröffnung gefeiert werden.

Blick in Richtung Vogesenplatz mit dem geplanten Neubau links. Bild: Filippo Bolognese © EM2N 
Heimatschutz empfiehlt Rekonstruktion

Kommt der Neubau, verliesse das NMB seinen bisherigen Bau an der Augustinergasse. Dieses Haus soll, so ist geplant, saniert und hernach vom Antikenmuseum Basel bezogen werden. Der Basler Heimatschutz plädiert für eine Rekonstruktion. Denn im Laufe der Zeit sei der Bau des Architekten Melchior Berri aus 1849 mehrfach umgebaut worden und habe dadurch seine Ausstrahlung und Würde verloren. Die Heimatschützer*innen möchten, dass der Originalzustand soweit als möglich wiederhergestellt wird. Vor allem die nachträglich eingezogenen Zwischenböden sollen entfernt werden. Dass zahlreiche Baupläne und Zeichnungen des Architekten vorliegen, wird die Arbeiten erleichtern. Die neue Nutzung indes begrüsst der Basler Heimatschutz. Sie passe zum monumentalen Gebäude, sagte Präsident Christof Wamister der Basler Zeitung.

Schwierige Umnutzung

Verzwickt gestalten wird sich die Umnutzung des Stammhauses des Staatsarchivs in der Martinsgasse. Es wurde 1899 nach den Plänen des Büros Vischer & Fueter erbaut und soll nun saniert werden. Im Gebäude, das Stilelemente aus Romantik und Barock aufweist, befinden sich noch originale Schränke und Türen aus dem 16. Jahrhundert. Mit Argusaugen will der Basler Heimatschutz darauf achten, dass das wertvolle Interieur pfleglich behandelt wird und erhalten bleibt.

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