Lichtbewurf für das Guggenheim

Manuel Pestalozzi
16. Oktober 2017
Bilder: Justin Sutcliffe

Viel wurde in den vergangenen Tagen über den Bilbao-Effekt geschrieben, wo er gewirkt hat und wo nicht. Denn sein Auslöser, das Guggenheim Museum von Frank O. Gehry, hat seinen 20. Geburtstag gefeiert. Bilbao verhalf die Architekturskulptur mit Inhalt sicher zu neuem Schwung und zu einer Neuorganisation des Stadtraums – das Museum muss den Bewohnerinnen und Bewohnern ans Herz gewachsen sein.
 
Jedenfalls wurde das Geburtstagskind gebührend gefeiert. Die Fassade musste nächtens dabei einiges über sich ergehen lassen. Eine vier Tage dauernde projection mapping light show wurde veranstaltet. Sie tauchte die Nordfassade, die ans Flussufer grenzt, in ein Gewitter von Farben, Flächen und Linien. Das Kreativteam von 59 Productions aus London wollte mit der Show die Entstehungs- und Entwurfsgeschichte des Museums nacherzählen.

Das Büro verwendete die CAD-Software Catia, die damals auch beim Entwurf der Architektur zum Zug kam, und projizierte  als erstes Gehrys berühmte Anfangsskizze auf die Titaniumhaut, bevor einige Ausstellungsstücke im Innern als Lichtspektakel-Interpretation durch die Nacht geisterten. Auch Jeff Koons‘ Blumenpudel kam zur Ehre, in der Erscheinung eines bonbonbunten Bouquets.
 
Was der Architekt von diesem Spektakel hielt, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden, Anwesende fanden es atemberaubend, wie eine Journalistin von fadmagazine.com berichtet. Zu kreischenden Violinen sei der Schatten von Louise Bourgeois‘ gigantischer Spinne über die Fassade gehuscht. Der erwähnte Lichter-Blumenschmuck nennt sie eine Eruption psychedelischer Stiefmütterchen … Wer nicht dabei war, hat offensichtlich etwas verpasst!

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