Lichtkongress 2018

Jenny Keller
15. September 2018
Auf dem Zauberberg: Herbstlicht und Jungendstilleuchten in der Veranda des Berghotels Schatzalp von Pfleghard & Haefeli. Bild: jk

Bei wunderbar goldigem Herbstlicht traf sich die Szene während vier Tagen im und ums Davoser Kongresshaus, um in verschiedensten Vorträgen das breite Spektrum der Lichtplanung zu beleuchten – und um sich zu treffen. Man feierte und vernetzte (sich) im Clubhaus des Golfclubs Davos am Montag an dem von World-Architects unterstützten Abendessen.

Das Clubhaus des Golfclubs Davos bei Tageslicht. Bild: World-Architects

Die Bandbreite der Vorträge im Kongresshaus war gross, sie reichte von der photobiologischen Sicherheit über vernetzte Beleuchtungsanlagen bis zu konkreten Anwendungsbeispielen von Licht im denkmalgeschützten Kontext; alles mitzuschneiden war unmöglich. Die neue Vortragsreihe «Licht und Architektur» fand viele Zuhörer, und man lernte als Novizin in diesem Thema, dass auch die Lichtplaner – wie jeder am Bau beteiligte Spezialist – früh im Prozess miteinbezogen werden müssen, um ein stimmiges Endresultat zu erhalten. LED-Technik sei mittlerweile Standard, und es gehe nichts über ein gutes Modell, sei es ein digitales oder ein 1:1-Mockup, wie es Diener & Diener Architekten für das Projekt Swiss Re Next (ein «Tageslichtapparat», wie sein Architekt Michael Roth es nannte) am Mythenquai in Zürich aufgestellt haben. Lichtszenarien müssen also überprüft werden, bevor man sie einsetzt und baut.

Mit dem Prix Lumière zeichnet die SLG anlässlich des Kongresse «herausragende Licht-/Beleuchtungslösungen aus, bei deren Realisierung der qualitativen Lichtgestaltung besondere Beachtung geschenkt wurde». Dieses Jahr gab es zwei Projekte, die gleichwertig ausgezeichnet und prämiert  wurden: Das Square Bike Parking auf dem Novartis Campus in Basel von Novartis-Chefarchitekt Marco Serra zusammen mit Licht Kunst Licht AG aus Bonn und der Bahnhof Oerlikon von 10:8 Architekten zusammen mit dem Büro lichtgsstaltende Ingenieure Vogtpartner. Bei der ersten Arbeit lobt die Jury die funktionale und zeichenhafte Aufwertung des niedrigen Raumes durch ein Leuchtenelement und die vorbildhafte Zusammenarbeit von Architekten und Lichtplanerinnen. Beim zweiten Projekt ist es die Gesamtheit des Projekts, in das sich die Lichtgestaltung vorbildlich einfügt, und die Jury wird zitiert, «dass die Integration der Lichtgestaltung in frühesten Phasen des Entwurfs- und Planungsprozesses das womöglich ausschlaggebende Erfolgskriterium ist».

Square Bike park, Novartis Campus, Basel. Bild: SLG
Bahnhof Oerlikon, Zürich. Bild: SLG

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