Nicht nur in London

Juho Nyberg
5. Juli 2017
Das neue Parlament von Burkina Faso nach dem Entwurf von Francis Kéré. Bild via kere-architecture.com

Aktuell geniesst Francis Kéré hauptsächlich Aufmerksamkeit wegen der Eröffnung des diesjährigen Serpentine Pavillon. Geografisch weit entfernt, aber thematisch verwandt bahnt sich schon das nächste Projekt des afrikanischen Architekten an, nämlich in der Hauptstadt Burkina Fasos, Ouagadougou.

Im Zuge der Revolution 2014 in Burkina Faso wurde das damalige Parlamentsgebäude zerstört. Im Rahmen einer grösseren Planung im Zentrum der Hauptstadt soll nun nach Plänen Kérés der Ersatz entstehen. Der sechsgeschössige Neubau soll in vielerlei Hinsicht lokale Traditionen berücksichtigen und interpretieren. So soll etwa im Zentrum des Gebäudes ein «arbre à palabres» gepflanzt werden: ein Baum, in dessen Schatten Dorfgemeinschaften traditionell wichtige Dinge besprechen. Die Verhandlungen werden öffentlich geführt, Gemeindemitglieder können die Entscheidungsfindung verfolgen. Auf diesen Aspekt spielt die offene äussere Hülle des Parmalentgebäudes an, deren Spitze zugleich als Aussichtspunkt gedacht ist. Bepflanzte Flächen entlang des Weges zum höchsten Punkt des Gebäudes verweisen auf die landwirtschaftliche Tradition Burkina Fasos und sollen zum Urban Farming inspirieren.

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