Offene Rennbahn – leider (noch) geschlossen

Manuel Pestalozzi
21. April 2020
Foto © Theodor Stalder, Zürich

Nach Instandhaltungsarbeiten ist die altehrwürdige Anlage gemäss dem Amt für Hochbauten der Stadt Zürich nun fit für eine weitere Nutzungsdauer von zehn Jahren. Bereits bei ihrer Errichtung im Jahr 1912 wurden die Betonelemente des Bahnovals mit seinen Steilkurven für die Belastung durch die Radfahrer*innen und die Motorräder der Steher- und Derny-Rennen ausgelegt. Damit die Konstruktion dieser Belastung auch weiterhin standhält, war eine Sanierung unumgänglich. Dabei wurden die Betonelemente der Piste verstärkt sowie die Haupt- und Gegentribüne erneuert und teils ersetzt. 

Der Publikumsmagnet (damals noch auf freiem Feld) wurde vom Oerliker Baumeister und Stadtplaner (Gemeindeingenieur) Johann M. Scheifele mit dem Architekten Richard Ludwig realisiert. (Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich)

Die Bauarbeiten umfassten eine Instandsetzung der Betonteile in der Nord- und Südkurve und einen Ersatz der Sitzbereiche für die Zuschauer*innen. Nebst einer Kanalisationssanierung wurde die Garderobesituation verbessert und der Gastronomiebereich umgebaut. Eine neue Beleuchtung erhöht zudem die Sicherheit auf den Wegen innerhalb der Anlage. Heutige Sicherheitsanforderungen machten ferner Anpassungen der Fluchtwege notwendig. Die Massnahmen wurden von weberbrunner architekten geplant und ausgeführt.

Als schützenswerter Bau von überkommunaler Bedeutung ist die Rennbahn im Inventar der kantonalen Denkmalpflege aufgeführt. Die Instandhaltung erfolgte in enger Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege und der Betreiberin, der Interessengemeinschaft Offene Rennbahn Oerlikon (IGOR). Pro Saison organisiert diese bei guter Witterung rund 20 Dienstagabend-Rennen. Zusätzlich zum Radsport steht die Anlage für Inlineskating und Rollschuhfahren sowie ausserhalb der Rennsaison auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung.

Aufgrund der COVID-19-Verordnung des Bundesrates bleibt die Rennbahn jedoch geschlossen.

Auf ein umlaufendes Tribünendach wird auch künftig verzichtet. (Foto © Theodor Stalder, Zürich)

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