Photovoltaik-Reigen

Manuel Pestalozzi
22. Oktober 2018
157 %! Überbauung in Tobel (TG). Bild: Schweizer Solarpreis 2018

Unter der Ägide der Solar Agentur Schweiz wurden elf Schweizer Solarpreise für Persönlichkeiten, Institutionen, Neubauten, Sanierungen und Solaranlagen sowie der Migros Bank-Sondersolarpreis und der HEV-Schweiz-Sondersolarpreis vergeben. Hinzu kamen drei Norman Foster Solar Awards (NFSA), drei Solarpreise für PlusEnergieBauten (PEB) und 18 PEB-Diplome, die alle für Inlandwertschöpfung in ihrem Kanton sorgen.
 
Es ist etwas schwierig, bei diesem Preissegen die Übersicht zu behalten. Doch die Solar Agentur Schweiz hat ein Raster entwickelt, welches eine Einordnung der Projekte erleichtert und Vergleiche möglich macht. Die gut strukturierten PDF lassen sich herunterladen. Im Vordergrund stehen selbstverständlich die technischen Daten: Wärmedämmumg, Energiebedarf und -versorgung etc. und schliesslich die Energiebilanz. Denn die meisten Bauten sind ja so konzipiert, dass sie auch Energie erzeugen, primär durch Photovoltaik. Bei den PEB wird ein Plus bilanziert, dass zu einer hochprozentigen Performance führt. Man liest da Zahlen bis zu 557%!
 
Die energetische Produktivität ist nicht unsichtbar. Sie bestimmt die Oberflächenbeschaffenheit, teilweise auch die Form der Gebäude. Meistens schimmern auf den Dächern und teils auch an den Fassaden bei Sonnenschein harte, bläuliche Panzer – völlig losgelöst von räumlich-architektonischen Qualitäten, meistens schwer integrierbar in einen örtlichen Kontext. Vielleicht ist dies in Anbetracht der Zielsetzung, die bei den PEB ja «über das Haus hinaus» geht, folgerichtig. Trotzdem wünscht man sich eine weitere Annäherung der verschiedenen Aufgaben, die in einer Struktur, welche primär dem Aufenthalt dient, erledigt werden sollen. Die «Ästhetik der Technik» hat im Bereich solare Gewinne noch einen weiten Weg zu gehen.

557 %! Gewerbebau in Gams (SG). Bild: Schweizer Solarpreis 2018

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