«Svizzera 240» in Venedig 2018

Juho Nyberg
3. Juli 2017
Svizzera 240. Bild: © Alessandro Bosshard, Li Tavor, Matthew van der Ploeg and Pro Helvetia

Unter insgesamt 81 Teilnehmern konnte sich das Projekt «Svizzera 240» als Sieger im zweistufigen Wettbewerb durchsetzen.

Das Projekt von Alessandro Bosshard, Li Tavor und Matthew van der Ploeg behandelt das Thema Wohnungsbau, denn «Das ist, was wir tun. Das ist, was wir Schweizer Architektinnen und Architekten immer und überall tun. Wir zeichnen Wohnungen», wie es im Text zum Projekt heisst.

Die Herangehensweise an typisch schweizerische Aspekte dieses Themas überrascht, amüsiert und regt zum Nachdenken an. Im Zentrum der Umsetzung des Projekts in Form einer Installation — eines architektonischen Modells nahe am menschlichen Massstab — steht die Wahrnehmung durch den Betrachter. Bruno Giacomettis Pavillon verwandelt sich in eine Wohnung und wird zu einem «Katalog» von räumlichen Möglichkeiten und inneren Stimmungen des zeitgenössischen Wohnungsbaus. «Svizzera 240» besteht aus einer Abfolge von Raumsequenzen in unterschiedlichen Massstäben. Der Besucher wird der Reihe nach durch die Sequenzen geführt und beendet den Rundgang bei einer Gesamtansicht des Modells im Innenhof.

Sinnliche Wahrnehmung und körperliches Empfinden bilden den Kern des Projekts und eröffnen dem Besucher eine neue Sichtweise auf das Wesen von Wohnräumen. Die Inszenierung ist ein Verweis auf die Wohnungsbesichtigungen, die nach Abschluss der Bauarbeiten stattfinden. Der Titel des Projekts bezieht sich auf die 240 Zentimeter, welche die gegenwärtigen Baubestimmungen als optimale Höhe für Wohnräume definieren. Sie bilden den Referenzwert der Installation.

«Svizzera 240» beleuchtet das Verhältnis des Menschen zur Gesellschaft und zu seiner Zeit anhand des zu Wohnzwecken bebauten Raums. Die Architektin und Architekten Alessandro Bosshard (MSc ETH Arch.), Li Tavor (MSc ETH Arch.) und Matthew van der Ploeg (M.Arch, UIC) arbeiten seit 2015 gemeinsam als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Assistenzprofessur Prof. Dr. Alex Lehnerer an der ETH Zürich. Sie sind massgebend an der Entwicklung und Durchführung von Forschungs- und Ausstellungsprojekten für die Professur beteiligt.


Mehr Informationen zu den Schweizer Auftritten an den Biennalen von Venedig.

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