Vom Altpapier zur Fliese

Martina Metzner
30. Januar 2020
Die «Paper Tiles» sind im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit IKEA entstanden. (Foto: Alice Guidi)

Papier kann bis zu sechsmal recycelt werden – danach sind die Fasern zu kurz für eine weitere Aufbereitung. Meistens landet es dann auf der Mülldeponie, oder wird verbrannt. Alice Guidi, die ihre Studium 2018 an der Design Academy Eindhoven abgeschlossen hat und seitdem freiberuflich als Designerin, Forscherin und Stylistin tätig ist, will dem ein Ende machen. Sie vermischt jenes End-of-Recycling-Papier mit Porzellan und stellt daraus Fliesen her. Da sie dafür weniger Grundmaterial wie Kaolin, Feldspat und Quarz benötigt, werden die Fliesen leichter. Während des Brennvorgangs verbrennt das Papier und hinterlässt eine spezielle, poröse Struktur, die auch der Schalldämpfung dient. Die Oberfläche der Fliesen erinnert an Travertin, sagt Guidi.

Die Designerin sieht den Einsatz ihrer «Paper Tiles» vor allem in Innenräumen, die stark frequentiert werden – wie Restaurants oder Cafés. Den Rohstoff für die «Paper Tiles» erhielt Guidi von IKEA. Die Firma fragte sich im Rahmen des Projektes, was sie aus dem Papier ihrer Verpackungen machen könnten. Die Fliesen sind noch in der Erprobung. Auch in ihren anderen Arbeiten interessiert sich Guidi für Nachhaltigkeit, Materialien sowie kulturelle und globale sowie lokale Kontexte. 

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