Weiche Betten

Manuel Pestalozzi
28. Juni 2019
Aussen Eklektizismus, innen sanfte Formen und natürliche Oberflächen – das verspricht Philippe Starcks Gestaltung für das Eden au Lac. (Visualisierung: Philippe Starck Agency)

Der Gründerzeitpalast Jahrgang 1909 hat schon verschiedene Hochs und Tiefs erlebt. Im Stil des Eklektizismus an Zürichs Seepromenade nach Plänen des Architekten Christian Scheel erbaut, erlitt dieses Eden in der Wirtschaftskrise Schiffbruch, doch wurde aus einer Konkursmasse gerettet. Heute ist es ein solider, ziemlich unauffälliger Stadtbaustein am rechten Seebecken.

Seit kurzem wird dem Eden au Lac im Namen «La Réserve» vorangestellt – das Wort muss wohl im Sinne von «Reservat» verstanden werden. Man soll also an eine eigene, in sich geschlossene Welt beim Bellevue denken. Der Wandel wird mit einem neuen Interieur zum Ausdruck gebracht. Dazu holte man den renommierten Philippe Starck in Boot, in Sachen Design wirklich ein bewährter, origineller Hansdampf in allen Gassen.

Der Meister aus Frankreich habe, so steht es in der Pressemitteilung des Hotels, «das Eden au Lac reflektiert und auf die Basis reduziert, um es erneut und noch besser aufzubauen.» Nun entspreche es wieder mehr seinem tatsächlichen Charakter und sei für die Zukunft gerüstet. Philippe Stark wird zu diesem Auftrag auf der Webseite des Hotels wie folgt zitiert: «La Réserve Eden au Lac Zurich – es ist wie Rock’n Roll mit der Königin von England zu tanzen. Alles ist klassisch und gleichzeitig auch nicht. Wie ein zeitloser Cocktail, zubereitet mit Klassik, Modernität, Intelligenz und Kreativität.»

Über die Visualisierungen hinaus ist von den Interventionen, die 40 Zimmer und Suiten, das Restaurant und die Bar betreffen, noch nichts bekannt. Was man sieht, lässt auf milde Farbtöne, weiche, selten reflektierende Oberflächen und angenehm dosiertes Licht aus tief liegenden Quellen hoffen. Man glaubt zu erkennen, dass ein ganz breites Spektrum von potenziellen Gästen anvisiert wird. Sie sollen sich wie Stars fühlen, sagt doch Philippe Starck auf seiner Webseite: «Die Hotels, die ich kreiere, sind wie Filme, in denen ich Regie führe. Ich stelle mir das Kommen und Gehen der Leute vor, das, was sie erleben, was sie fühlen. Ich stricke Geschichten aus Liebe, Humor, Poesie, Zärtlichkeit, Surrealismus und Kunst.»

Die Inszenierung für die Gäste soll auf einer erkennbaren Choreographie beruhen. (Visualisierung: Philippe Starck Agency)

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