Wird teurer: das PJZ

Manuel Pestalozzi
26. April 2019
Die PJZ-Baustelle im Januar 2019. Bild: Manuel Pestalozzi

Die Geschichte des Polizei- und Justizzentrums (PJZ) auf dem Areal des einstigen Güterbahnhofs der Stadt Zürich ist alt. Ich widmete ihr schon 2014 einen Artikel im Baublatt. Darin kann man nachlesen, dass es rund um das siegreiche Wettbewerbsprojekt der Theo Hotz Partner Architekten aus dem Jahr 2006 nicht nur eine, sondern gleich zwei Abstimmungen gab. Konstanten waren einerseits der Streit um die Kosten und andererseits jener um die Zukunft des Kasernenareals an der Sihl, unter anderem Standort des Hauptquartiers der Kantonspolizei. Es sollte nach dem Bezug des PJZ eigentlich «frei» und neuer Nutzung zugeführt werden, ein Versprechen, das mal gegeben, dann wieder zurückgezogen wurde.

Bei den Kosten ging man im Jahr 2010 von 453,5 Millionen Franken aus. Beim Objektkredit im selben Jahr stieg die Summe dann jedoch auf 570. Der Kantonsrat lehnte dies als zu hoch ab. Da das Projekt integraler Bestandteil eines 2003 vom Volk abgesegneten Gesetzes war, musste nochmals zur Urne gebeten werden – für einen Objektkredit von 568,6 Millionen Franken, der 2011 angenommen wurde. Die Natur des Bezugs der nun vom Regierungsrat gutgeheissenen gebundenen Ausgaben zu diesem Kredit geht aus der Mitteilung des Kantons nicht hervor. Es macht den Anschein, dass er vom Regierungsrat ohne Möglichkeit von Einwendungen gewährt werden kann. Begründet wird der Betrag durch «zusätzliche Nutzungsanforderungen und Anforderungen der künftigen Betriebsführung». Dies betreffe primär die Umsetzung und Positionierung der Nutzerbereiche im Rahmen des zukunftsorientierten, flexiblen Raumkonzepts sowie Projektänderungen im Zusammenhang mit dem Gefängnisbetrieb wegen neuer Anforderungen an die Untersuchungshaft, wurde verlautbart.

Das Kasernenareal wird «geräumt»

Das Zückerchen in Sachen Kasernenareal fehlt nicht: Durch eine intensive Nutzungs- und Raumplanung wurde das Flächenangebot innerhalb des PJZ-Gebäudes erweitert und optimiert. Dadurch können das Kommando der Kantonspolizei und die Oberstaatsanwaltschaft ebenfalls ins PJZ integriert werden. So stehen die Polizeikaserne auf dem Kasernenareal und der heutige Standort der Oberstaatsanwaltschaft im Florhof, gleich beim Kunsthaus, mit dem Bezug des PJZ für neue Nutzungen zur Verfügung. Dieser, im Baublatt-Artikel von 2014 für 2018/2019 prognostiziert, soll gemäss dem Zürcher Hochbaudepartement nun 2021/2022 erfolgen.

 

Im öffentlichen Inforaum auf dem PJZ-Areal können sich alle interessierten Bürger*innen über die Geschichte, die Baustelle und die Nutzer*innen des PJZ informieren. Bis auf Weiteres ist er immer am ersten Freitag des Monats von 12 bis 15 Uhr geöffnet.

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