Zürichs Brunaupark wird neu bebaut

Elias Baumgarten
28. März 2019
Die neuen Häuser sollen 500 Wohnungen aufnehmen. Bild: bildbau GmbH

Kürzlich wurden die ersten Bilder präsentiert, die zeigen, wie die neue Bebauung des Areals Brunaupark im Zürcher Quartier Wiedikon aussehen sollen. Gestaltet wird die neue Anlage, die Platz für 500 Wohnungen und ein grosses Einkaufszentrum bieten soll, vom Zürcher Architekten Adrian Streich. Er gewann 2017 den Studienwettbewerb. Die Häuser werden etwas niedriger ausfallen als laut einer Machbarkeitsstudie möglich. Bis 2026 sollen sie in mehreren Etappen fertiggestellt werden. Die heutige Bebauung wird für das Grossprojekt eingerissen – mit Ausnahme des Gebäudes an der Wannerstrasse 31-49 in dem sich 166 Wohnungen befinden.

Kündigungen ausgesprochen

Die Bauherrin, die Pensionskasse der Credit Suisse, hat den Mieter*innen bereits gekündigt. Betroffen sind 240 Personen. Sie werden bei der schwierigen Suche nach neuen Wohnungen «unterstützt», liess die Credit Suisse verlautbaren. Wer schon älter ist, kann sich überdies gesondert beraten lassen. Angesichts der aktuell überaus angespannten Lage auf dem Zürcher Wohnungsmarkt wohl eher ein schwacher Trost.

Ansicht von der Giesshuebelstrasse. Bild: bildbau GmbH
«Die Zeit von schlechten Deals muss vorbei sein.»

Luca Maggi (Grüne)

Stadt distanziert sich von Absichtserklärung

Unstimmigkeiten gibt es indes zwischen der Stadt Zürich und der Bauherrschaft. Der Grund: 2002 wurden Verträge zur Mietzinskontrolle geschlossen, die noch bis 2023 beziehungsweise 2026 laufen. Davon sind gesamthaft 170 Wohnungen betroffen. In einer Absichtserklärung wurde festgehalten, dass die Mieten der neuen Wohnungen innert der Restlaufzeit um 30 Prozent steigen dürfen. Doch von dieser Idee ist die Stadt zwischenzeitlich abgerückt. Sie will an den alten Verträgen festhalten. Sie sollen doch vollumfänglich erfüllt werden. Im Gemeinderat läuft aus diesem Anlass eine Auseinandersetzung. Viele Ratsmitglieder üben Kritik am Stadtrat. Links-grüne Politiker*innen werfen dem Gremium vor, mit der privaten Bauherrschaft (wie so oft) schlecht verhandelt zu haben. Zudem fordern sie eine Gestaltungsplanpflicht für das Areal. Natalie Eberle (AL) beklagte ferner, dass es «vollkommen unökologisch» sei, die Häuser nach gerade einmal 20 Jahren schon wieder abzubrechen und zu ersetzen. 

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