Altbewährtes neu gedacht

Martina Metzner
17. März 2022
Foto © Planterial
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Junge Designer*innen arbeiten daran, Holzfaserplatten nachhaltig, gesund und kompostierbar zu machen. So hat Sofia Souidi mit Superwood eine Holzfaserplatte aus recyceltem Material mit Casein als Bindemittel entwickelt, die keine schädlichen Chemikalien wie Formaldehyd enthält. Auch das Start-up Planterial beschreitet ähnliche Wege: Aus Hanfpflanzen und einem natürlichen Bindemittel, das auf Pflanzenproteinen basiert, stellen Mika Siponen und Hannes Stuhr von der Muthesius Kunsthochschule Spanplatten her, die vollkommen biologisch abbaubar sind. Hanfpflanzen sind regional verfügbar, wachsen ohne Einsatz von Pestiziden und benötigen wenig Wasser. 

Der Bedarf an Spanholz für den Möbel-, Messe- und Innenausbau sei gross, sagen die beiden Designer: 53 Millionen Kubikmeter des Materials werden jährlich in Europa hergestellt. In Anbetracht der Ressourcenknappheit möchten sie eine biologisch abbaubare Alternative schaffen: Ein Baumaterial, das der Cradle-to-Cradle-Philosophie folgt und hohen ökologischen Standards entspricht. Der besagte natürliche Klebstoff, der biologisch abbaubar ist, wird ausschliesslich unter Verwendung von umweltverträglichen Rohstoffen hergestellt.

Das Material überzeugt mit ökologischen, aber auch mit technischen und ästhetischen Vorteilen. Als Anwendungsbeispiel haben Siponen und Stuhr zwei Stühle und einen Esstisch entworfen und aus ihren Platten gebaut.

Vorgestelltes Projekt

nmpa | nimmrichter matthiesen partner architekten

Haus Zürichsee

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