Harmonie durch ausgewählte Teilungsverhältnisse

Martina Metzner
28. Oktober 2021
Paneele der Linie «Mute Fraction» der Firma De Vorm aus den Niederlanden (Visualisierung: De Vorm)

Schon lange bevor es üblich wurde, aus alten PET-Flaschen Polyester zu gewinnen, hat dies das niederländische Möbelunternehmen De Vorm bereits getan. Mit seinem PET-Form-Filz hat De Vorm seit 2005 eine grosse Kollektion an Möbeln für den Objektbereich im Programm. Nun gesellt sich ein Paneel in der Akustik-Kollektion «Mute» hinzu, dessen Gestaltung eine ungewöhnliche Grundlage hat. «Mute Fraction» bezieht sich in seiner Geometrie auf die Arbeiten des Benediktinermönchs Dom Hans van der Laan, der ursprünglich Architektur studierte. 

Ein Modul ist 79 Zentimeter breit, deren 239 hoch und 4,3 dick. (Visualisierung: De Vorm)

Dom Hans van der Laan (1904–1991) entwickelte Mitte des letzten Jahrhunderts eine Theorie über Raum, Form und Grösse, die er die «Plastische Zahl» nannte. Demnach müssen die Teile einer Gestaltung stets in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, etwa 3:4, damit das menschliche Auge sie als harmonisch wahrnimmt. Nur dann, davon war der Niederländer überzeugt, würden wir uns in einem Raum wohlfühlen. Die Plastische Zahl ist letztlich die dreidimensionale Ausarbeitung des Goldenen Schnitts, worauf das charakteristische Muster von Mute Fraction basiert.

Die Akustikplatten bestehen aus fünf ungleichen Segmenten, die durch fünf Rippen definiert werden. Mute Fraction gibt es in elf Farben. Ein Modul ist 79 Zentimeter breit, deren 239 hoch und 4,3 dick. Die Teile sind wiederverwertbar. Aufgrund der erwähnten Segmente können die Platten an jede Oberfläche angepasst werden. Eine nahtlose Verbindung ist so ausserdem möglich.

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