Centerpark Visp

Baustein im Bahnhofquartier

16. Februar 2012

Centerpark Visp
2011

Visp VS

Bauherrschaft
Centerpark AG, Visp

Architektur
Steinmann & Schmid Architekten AG BSA SIA, Basel
Mitarbeit: Kristin Hoschke, Andreas Wyer, Meike Elzer, Michael Zink

Fachplaner
Bauingenieur: Teysseire & Candolfi Ingenieure AG, Visp
HLKKS: NBG Ingenieure AG, Bern
Elektroplanung: Salzmann Ingenieurunternehmung AG, Visp

Bauleitung
amoba Baumanagement GmbH, Visp
Thomas Brantschen, Martin Sterren

Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 24.0 Mio

Gebäudekosten BKP 2
CHF 21.5 Mio

Gebäudevolumen
36'900 m3

Kubikmeterpreis
580 CHF/m3 (BKP 2)

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeisterarbeiten: Ulrich Imboden AG, Visp
Metallfassade: Rytz Metallbau AG, Zunzgen

Fotos
Ruedi Walti, Basel

Ansicht von der Kantonsstrasse: Das Einkaufscenter bildet den Sockel für den fünfgeschossigen Wohnungsbau.

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Die Überbauung Centerparkt ist ein städtebaulich wichtiges Folgeprojekt aus dem Neubau des Bahnhofs Visp. Im Bahnhofquartier wurden durch den Bau der neuen Verkehrsplattform verschiedene Areale für neue Nutzungen freigesetzt. Das Grundstück, ehemals im Besitz von Swisscom und Post, nahm bis 2007 den Busterminal sowie die Geschäftsstelle der Post auf. Über eine private Projektentwicklung wurde die Nachfolgenutzung definiert und vorangetrieben. Die Überbauung bildet, zusammen mit den bestehenden Nutzungen ein neues, funktionierendes Ganzes.


Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Der Centerpark stellt eine klassische, hybride Zentrumsüberbauung mit Parking, Läden im EG sowie Wohnen und Büros in den Obergeschossen dar. Diese Vorgaben bestimmen zusammen mit dem Anspruch der Quartierverdichtung den Entwurf. Das zusammenhängende Erdgeschoss bildet eine neue Ebene für den Wohnungsbau. Das fünfgeschossige Wohnhaus ist gegenüber dem Erdgeschoss allseitig zurückversetzt und steht auf einer mit Bäumen bestückten Plattform. Der Hochbau ist so in einer relativ grosszügigen, eigenen Bezugsebne situiert.

Das mit Bäumen bepflanzte Dach des Centers bildet die räumliche und optische Ebene für den Wohnungsbau.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?

Ausgehend vom bestehenden Swisscom Zentralengebäude, welches nicht rückgebaut werden sollte, sowie der benachbarten Überbauung Landbrücke mit COOP als Hauptmieter musste ein Konzept entwickelt werden, das sowohl den städtebaulichen Anforderungen genügt, wie auch die Funktionalen Bedürfnisse optimal abdeckt. Das Erdgeschoss übernimmt das Niveau des Nachbarbaus zu einer zusammenhängen Einkaufsfläche. Der Wohnungsbau wird volumetrisch an das Swisscomgebäude angepasst und bildet ein neues, eigenständiges Gebäudevolumen.


Inwiefern haben die Bauträgerschaft oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Der private Projektentwickler Otto Imboden hat das Projekt von Anfang an sehr intensiv begleitet. Die Gebäudestruktur und die funktionalen Abläufe vor allem im Erdgeschoss wurden intensiv gemeinsam besprochen und weiterentwickelt. Die entwurflichen Themen wurden durch die Architekten eigenständig bearbeitet. Zusammen mit dem Bauherrenvertreter (amoba Baumanagement) und dem Auftraggeber wurde das Projekt bezüglich Wirtschaftlichkeit laufend optimiert, was auch zu einem erfolgreichen Projektabschluss geführt hat.

Grundriss Erdgeschoss

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?

Das Projekt war anfänglich sehr dynamisch. Bis das heutige Resultat vorlag wurden mehrere Varianten bearbeitet. Städtebaulich volumetrisch aber auch bezüglich der Nutzungen (Hotel, Servicewohnen, Büros anstelle von Wohnen, Eigentumswohnungen, Mietwohnungen usw.). Die Planung des Gebäudes war ein ständiger, intensiver, kreativer Prozess, der alle Beteiligten stark gefordert hat.


Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?

Steinmann & Schmid haben vor und nach dem Bau des neuen Personenbahnhofs von Visp im Bahnhofquartier eine Reihe von Neu- und Umbauten geplant und gebaut. Die Überbauung Areal Brückenweg mit der MIGROS als Ankermieter und 80 Mietwohnung wird Ende 2012 fertiggestellt. So gesehen reiht sich der Centerpark in ein Quartierentwicklungsprojekt, das einmalig ist. Die Handschrift des Büros ist erkennbar, auch wenn für die einzelnen Bauaufgaben unterschiedliche Entwurfsthemen gewählt wurden.

Schnitt West-Ost

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Das Gebäude wurde im Minergiestandard geplant jedoch nicht zertifiziert. Wichtig war an dieser doch eher Verkehrsbelasteten Strasse die Komfortlüftung. Das Energiekonzept basiert auf einer Grundwasserwärmepumpe, die ebenfalls Energie für den benachbarten Neubau der Raiffeisenbank sowie das Areal Brückenweg liefert. Konstruktiv handelt es sich um einen Massivbau mit einer Aussenwärmedämmung.


Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Der Centerpark lebt von verschiedenen konzeptionellen und gestalterischen Massnahmen. Wichtig war insbesondere die Gestaltung der Fassade mit den gestanzten Aluminiumblechen. Das Blattmotiv mit stilisierten Birkenblättern verleiht dem Baukörper eine gewisse Eleganz. Die Bleche, die meist als Absturzsicherung bei den geschosshohen Fenstern oder den Loggen eingesetzt sind, werfen ein spannendes Licht-Schattenspiel in die Innenräume. Dasselbe Motiv findet sich auch in der Mall des Einkaufscenters wieder.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Auf der Nordseite umschliesst das Erdgeschoss den Bestandsbau des Swisscom Gebäudes.

Centerpark Visp
2011

Visp VS

Bauherrschaft
Centerpark AG, Visp

Architektur
Steinmann & Schmid Architekten AG BSA SIA, Basel
Mitarbeit: Kristin Hoschke, Andreas Wyer, Meike Elzer, Michael Zink

Fachplaner
Bauingenieur: Teysseire & Candolfi Ingenieure AG, Visp
HLKKS: NBG Ingenieure AG, Bern
Elektroplanung: Salzmann Ingenieurunternehmung AG, Visp

Bauleitung
amoba Baumanagement GmbH, Visp
Thomas Brantschen, Martin Sterren

Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 24.0 Mio

Gebäudekosten BKP 2
CHF 21.5 Mio

Gebäudevolumen
36'900 m3

Kubikmeterpreis
580 CHF/m3 (BKP 2)

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeisterarbeiten: Ulrich Imboden AG, Visp
Metallfassade: Rytz Metallbau AG, Zunzgen

Fotos
Ruedi Walti, Basel

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