Grimseltor

Eine Raumbühne für das Dorfleben

10. Januar 2013

Grimseltor
2012

Innertkirchen BE

Auftragsart
Projektwettbewerb

Bauherrschaft
Grimseltor AG, Innertkirchen

Architektur
Gschwind Architekten AG, Basel
Mitarbeit: Christoph Gschwind, Michelle Müller, Mario Sandmeier, Gregor Katz

Fachplaner
Bauingenieur: ESP Ernst Samuel Pulver, Meiringen
HLK-Ingenieur: Herrmann & Partner Energietechnik GmbH, Basel
Elektroingenieur: Bering AG, Unterseen
Bauphysiker: Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen
Akustiker: Martin Lienhard, Langenbruck
Lichtplaner: Nachtaktiv Lichtdesign, Zürich
Neue Medien: Tegoro Solutions, Basel
Signaletik: Atelier KE Beat Kehrli, Meiringen

Bauleitung
Beat Schäfer Architekturbüro, Innertkirchen

Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 5 Mio.

Gebäudekosten BKP 2
CHF 4.3 Mio.

Gebäudevolumen SIA 416
5771 m3

Kubikmeterpreis BKP 2
CHF 675

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeisterarbeiten: ARGE Maurer + Raz AG / Ghelma AG, Innertkirchen
Montagebau in Holz: Maurer + von Bergen AG, Meiringen
Fenster, Aussentüren, Metallbau: Brünig Metall AG, Meiringen
Spengler-, Bedachungsarbeiten: Growe AG, Wichtrach
Elektroinstallationen: ARGE Huber Elektro AG / U. Christen AG, Meiringen
Heizungsanlagen: Gebr. Rüger AG, Innertkirchen
Sanitäranlagen: Willi & Kehrli GmbH, Schattenhalb
Gipserarbeiten: Trauffer AG, Brienz
Schreinerarbeiten: Wenger Karl AG, Innertkirchen BE, Rufibach + Schläppi AG, Guttannen
Malerarbeiten: Slanzi AG, Meiringen

Auszeichnung
ATU-Prix 2012

Fotos
Tom Bisig, Basel

Aussenansicht

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Bauherrschaft legte sehr hohe Erwartungen an das kleine Gebäude. Das Gebäude sollte für die einheimische Bevölkerung sowie den Tourismus Treffpunkt und Infrastrukturbau sein. Im Wettbewerbsprogramm umriss sie die Bauaufgabe wie folgt: «Gesucht wird ein Gebäude mit starker Ausstrahlung, ein architektonischer Blickfang. Es soll sich von den ortsüblichen Bauten abheben in der Materialisierung aber den regionalen Charakter wiedergeben. Das zu projektierende Gebäudevolumen ist nicht besonders gross. Es ist Aufgabe Lage und Ausdruck des neuen Gebäudes so zu wählen, dass es im Zusammenspiel mit den gewünschten Aussenanlagen (Dorfplatz) zum neuen Herz des Dorfes werden kann.» Da wir daran zweifelten, ob ein einzelnes Gebäude dies alles leisten kann, haben wir am Wettbewerb teilgenommen.

Situation

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die Naturkulisse war wichtiger Bezugspunkt. Wir suchten nach einem Baukörper mit physischer Präsenz, welcher mit der starken Landschaft in Dialog tritt, ohne einen Berg zu imitieren.
Der Dorfplatz und das Gebäude bilden zusammen ein öffentliches und offenes Gefäss, welches jedoch erst durch die aktive Bespielung durch den Nutzer das Potential für ein «neues Herz des Dorfes» erhält. Der Dorfplatz bildet dabei eine erhöhte Dorfbühne, welche gleichzeitig das Erreichen des geforderten Hochwasserschutzes ermöglicht.

Erdgeschoss, Foyer & Touristinfo

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Es wurde uns schnell klar, dass das Dorfzentrumsgebäude nicht aus der städtebaulichen Logik des gebauten Kontextes seine Bezüge finden wird. Vielmehr verstanden wir die allgegenwärtige Präsenz der monumentalen Felsformationen, mit deren faszinierenden Atmosphären je nach Witterung und Jahreszeit, sowie die kulturelle Prägung des Ortes durch die Infrastrukturbauten der Passstrassen und der Wasserkraftnutzung als die Basis für unsere architektonische Intervention.

Erdgeschoss mit Dorfladen, Touristinfo, Foyer und Dorfplatz

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Für den Wettbewerb wurde von der Bauherrschaft zusammen mit Frei & Ehrensperger Architekten aus Zürich ein strategisch ausgefeiltes Pflichtenheft erarbeitet. Dieses Programm transportierte die organisatorischen, rechtlichen und emotionalen Anforderungen klar. Zwingende Anforderungen wie z.B. der Hochwasserschutz wurden dadurch zum Potential für einen spezifisch verorteten Entwurf. Die Anforderungen an das gebaute Objekt haben sich gegenüber der «Bestellung» im Wettbewerb kaum mehr verändert. Die Bauherrschaft hat unser Wettbewerbsprojekt als architektonische Übersetzung Ihres Raumprogramms während der weiterführenden Planung gestützt.

Schnitt mit erhöhtem Dorfplatz

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Die Aussenhülle in Weisszementbeton. Als monolithischer Körper sucht sie den Dialog mit den umgebenden Felswänden und im Winter mit den Schneeflächen, und verleiht dem Gebäude eine changierende Erscheinung im Verlauf der Jahreszeiten. Der Weisszement nobilitiert den Beton vom Material der präsenten Infrastrukturbauwerke zum repräsentativen Kunststein. Die sehr hohe Ausführungsqualität der Sichtbetonflächen verdanken wir dem grossen Engagement des lokalen Baumeisters.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Dorfplatz als Raumbühne

Grimseltor
2012

Innertkirchen BE

Auftragsart
Projektwettbewerb

Bauherrschaft
Grimseltor AG, Innertkirchen

Architektur
Gschwind Architekten AG, Basel
Mitarbeit: Christoph Gschwind, Michelle Müller, Mario Sandmeier, Gregor Katz

Fachplaner
Bauingenieur: ESP Ernst Samuel Pulver, Meiringen
HLK-Ingenieur: Herrmann & Partner Energietechnik GmbH, Basel
Elektroingenieur: Bering AG, Unterseen
Bauphysiker: Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen
Akustiker: Martin Lienhard, Langenbruck
Lichtplaner: Nachtaktiv Lichtdesign, Zürich
Neue Medien: Tegoro Solutions, Basel
Signaletik: Atelier KE Beat Kehrli, Meiringen

Bauleitung
Beat Schäfer Architekturbüro, Innertkirchen

Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 5 Mio.

Gebäudekosten BKP 2
CHF 4.3 Mio.

Gebäudevolumen SIA 416
5771 m3

Kubikmeterpreis BKP 2
CHF 675

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeisterarbeiten: ARGE Maurer + Raz AG / Ghelma AG, Innertkirchen
Montagebau in Holz: Maurer + von Bergen AG, Meiringen
Fenster, Aussentüren, Metallbau: Brünig Metall AG, Meiringen
Spengler-, Bedachungsarbeiten: Growe AG, Wichtrach
Elektroinstallationen: ARGE Huber Elektro AG / U. Christen AG, Meiringen
Heizungsanlagen: Gebr. Rüger AG, Innertkirchen
Sanitäranlagen: Willi & Kehrli GmbH, Schattenhalb
Gipserarbeiten: Trauffer AG, Brienz
Schreinerarbeiten: Wenger Karl AG, Innertkirchen BE, Rufibach + Schläppi AG, Guttannen
Malerarbeiten: Slanzi AG, Meiringen

Auszeichnung
ATU-Prix 2012

Fotos
Tom Bisig, Basel

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