Fünf Häuser

15. September 2011

Fünf Häuser
2011

Rapperswil SG

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Privat

Architektur
TIP, Zürich
Lukas Lenherr Msc Arch ETH SIA

Fachplaner
Bau Ing: Huber & Partner, Rapperswil
HLSK Ing: Eberhard & Schnider AG, Jona
Elektro Ing: Faisst + Partner AG, Eschenbach
Bauphysik: BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich

Bauleitung
Pierre Robin Arch. HTL SIA, Jona

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Bauunternehmung: W. Oertig AG, Eschenbach
Fensterbauer: Trütsch Fenster AG, Schwyz
Fassadenbauer/Spengler: F. Betschart + Söhne AG, Illgau
Sanitär: Tschopp Sanitär, Rapperswil
P. Walker Heizungen AG, Rapperswil
Elektro EW Jona-Rapperswil AG, Jona

Auszeichnung
Jahr 2011 - “best architects 12”

Fotos
Walter Mair, Zürich

Im unmittelbaren Kontext

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Das Gebäude kann als Collage gesehen werden, zusammengesteckt aus vorgefundenen Häusertypen der unmittelbaren Umgebung. Die zu den Außenräumen jeweils verschiedenartig reagierenden Häuser wurden, auch infolge der engen Platzverhältnisse der Parzelle, konsequent aufeinander gestapelt. Jeder Haustyp wurde, gemäß seiner eigenen Funktion bezüglich Außenraum und Aussicht, auf der ihm zugedachten Höhe der Vertikalen platziert.

Die Gartenvilla (Erdgeschoss)
Das Hochhausapartment (1.Obergeschoss)

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?

Wie oben erwähnt hat die unmittelbare Umgebung einen sehr direkten Einfluss genommen. Sind die «Fünf Häuser» insgesamt also eine Mustersammlung von helvetischen Versatzstücken? Das würde dann bedeuten, dass das Projekt über die Zitierung und Verwendung unterschiedlicher Maßstäbe, durch die forcierten Fensterzargen und die Balkonorgie bis hin zu den Begrünungen in die Nähe der Ironie gerät. Muss es aber nicht, denn unter der Berücksichtigung, die Vorstadt als neues Labor für experimentelle Typologien wahrzunehmen, wirkt «Fünf Hauser» eher als eine augenzwinkernde Einladung für mehr Dichte, soziale Interaktion und architektonische Vielfalt - mehr urbane Qualität also im semi-urbanen Raum.

Das Einfamilienhaus (2.Obergeschoss)
Der Pavillon (3. Obergeschoss)

Inwiefern haben die Bauträgerschaft oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Die Bauherrschaft war bei allen Prozessen, von räumlichen Fragen bis hin zu Ausführungsdetails, eng miteingebunden. Es wurden einfache konstruktive Prinzipien und sichtbar klare Details angewendet. So wurde u. a. pro Stockwerk ein einziges Bodenmaterial gegossen oder ausgelegt. Erst danach wurden die Zimmerwände aus Holz darauf befestigt. Somit konnten (und können) für die späteren Nutzer individuelle Zimmergrößen erstellt werden. Wie dieser Teilprozess enthüllt auch das ganze Projekt seine elementaren, klar ersichtlichen Aufbaustrukturen und Bestandteile.

Schnitt

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Gestalterische «Moden» bzw. Tendenzen beeinflussten das Projekt nicht. Aber auch durch Alltägliches kann etwas Abenteuerliches entstehen. Die Collage, quasi als Forschungsgrundlage für die Entwicklung von Architekturprojekten, ist hier schon Teil der Konzeptentwicklung. Dem Erfassen des Ist-Zustandes der unmittelbaren Agglomeration, mit deren verschiedenen Bauqualitäten und Maßstäben, wurde ein Gegenüber - mit zeitgleich erstellten, jedoch qualitativ interessanten Bauten - projiziert. Mit Hilfe dieser Collagen, die verschiedene Zeitschichten darstellen, wurde das Konzept und schließlich auch die Architektur abgeleitet. Dieser Prozess aber folgt nicht der Spur «analoger Architektur» oder einer bloss effekthaschender Architektursprache.

Das Ferienhaus (Dachgeschoss)
Auf der Verande des Einfamilienhaus

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Die Idee von fünf Häusern mit fünf verschiedenen Konstruktions- sowie Fassadenmaterialien zu realisieren war von Anfang an sehr komplex. Es gab nicht ein Produkt oder ein Material, das zum Erfolg führte. Vielmehr war es die Kombination der aufeinanderliegenden Konstruktionsprinzipien sowie die Übergänge der Fassadenkonstruktionen, die zum Erfolg führten. Die Isolationsschichten wechseln, von Etage zu Etage, von innen nach außen, und um Kältebrücken zu unterbinden realisierten wir z.B. im ersten Obergeschoss alle Betonmauern aus 45cm dickem isolierendem Misaporbeton. Eine Etage höher war es dann möglich, eine Standardkonstruktion mit Außenisolation und Eternitbekleidung zu realisieren.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Im Garten der Gartenvilla

Fünf Häuser
2011

Rapperswil SG

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Privat

Architektur
TIP, Zürich
Lukas Lenherr Msc Arch ETH SIA

Fachplaner
Bau Ing: Huber & Partner, Rapperswil
HLSK Ing: Eberhard & Schnider AG, Jona
Elektro Ing: Faisst + Partner AG, Eschenbach
Bauphysik: BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich

Bauleitung
Pierre Robin Arch. HTL SIA, Jona

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Bauunternehmung: W. Oertig AG, Eschenbach
Fensterbauer: Trütsch Fenster AG, Schwyz
Fassadenbauer/Spengler: F. Betschart + Söhne AG, Illgau
Sanitär: Tschopp Sanitär, Rapperswil
P. Walker Heizungen AG, Rapperswil
Elektro EW Jona-Rapperswil AG, Jona

Auszeichnung
Jahr 2011 - “best architects 12”

Fotos
Walter Mair, Zürich

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