Neubau Restaurant «Grüne Gans» Tierpark Goldau

19. Februar 2015

Neubau Restaurant «Grüne Gans» Tierpark Goldau
2014

Goldau SZ

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Verein Natur- und Tierpark Goldau

Architektur
HPK ARCHITEKTEN AG, Einsiedeln
Mitarbeit: Daniel Arino, Ramona Barmettler, Svenja Fuchs, Vladimir Georgiev, Hanspeter Kälin, Andrew Strickland

Fachplaner
Bauingenieuer: CES Bauingenieur AG, Seewen
HLKS Ingenieur: Betschart Energie- und Haustechnik, Goldau
Elektroingenieur: R. Mettler AG, Seewen
Gastroplaner: Simeta AG, Niederwil
Akustik: Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern

Bauleitung
Martin Lenz AG, Baar

Gesamtkosten
CHF 9.0 Mio.

Gebäudevolumen
9500 m3

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeister: Vanoli C. AG, Immensee
Holzbau: Schmidlin Holzbau AG, Steinen
Betonelemente: Tschumperlin AG, Meierskapell
Elektroanlagen: EW Schwyz AG, Schwyz

Fotos
Frederic Urben Fotografie

Gesamtansicht

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Der Natur- und Tierpark Goldau ist ein einzigartiges wildromantisches Bergsturzgelände. Heute streckt sich der Park auch nördlich der Steinerbergstrasse aus, wobei die Strasse in diesem Bereich in einen Tunnel geführt wird. In einem vorgängigen Masterplan identifizierten wir diesen Übergangsbereich als idealen Standort für das neue Restaurant.
 
Die grosse Herausforderung bestand darin, einen grossen Restaurant- und Veranstaltungsbetrieb mit all seinen funktionalen Anforderungen so in die Landschaft zu setzen, dass das Volumen seine Umgebung nicht beeinträchtigt, sondern bereichert.
 
Neben der Gestaltung spielten logistische Überlegungen auch eine wichtige Rolle. Ein Selbstbedienungsrestaurant sollte den Parkbesuchern dienen. Die Veranstaltungsräume brauchten einen eigenen Eingangsbereich ausserhalb des Tierparkperimeters. Die Grenze zwischen Restaurant und Veranstaltungsräumen sollte flexibel sein. Anlieferung und Entsorgung sollten zu jeder Zeit möglich sein, ohne den Tierparkbetrieb zu tangieren.

Trennwand offen

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Unser Eingriff ist sehr stark von der Topografie geprägt. Das Haus selber kann als Topografie verstanden werden und wird zuerst von oben erlebt. Durch Einbettung in den Hang ist die Dachfläche ein Teil der Landschaft. Zwei Gebäudeflügel strecken sich in der Landschaft aus und fassen Aussenräume mit unterschiedlichen Qualitäten, wobei die dienenden Räume hangseitig untergebracht werden können. Der Besucherweg führt über eine Haarnadelkurve zum Vorplatz und Besuchereingang.

Dachlandschaft

Die einfachen, unbehandelten Holzfassaden stellen eine Verbindung zu den diversen Unterständen und Stallbauten im Tierparkgelände her. Für die Dachfläche haben wir mit der Hochschule Wädenswil zusammengearbeitet und eine einheimische Orchideenwiese angelegt. Zusammen mit den Ahornbäumen auf den Terrassen sorgen diese Elemente dafür, dass mit der Zeit das Haus mehr und mehr mit der Landschaft zusammenwächst.

Vorplatz

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die Zusammenarbeit mit den Bauherren und deren Unterstützung ist insbesondere für so eine komplexe Aufgabe entscheidend. Bei diesem Projekt hatten wir sehr engagierte und kompetente Partner, und das Ergebnis hat dadurch viel gewonnen.

Nachtansicht

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Die Grundrissform, die Setzung im Terrain sowie die Hauptfunktionsbereiche waren relativ früh klar. Bei der Projektplanung mit Fachingenieuren wurden dennoch viele Varianten getestet, um eine räumliche und wirtschaftliche Optimierung herbeizuführen.
 
Die Fassaden entwickelten sich erst aus diesem Prozess. Das Dach sollte unbedingt frei von der Technik sein. Ausserdem suchten wir eine robuste Lösung für den Sonnenschutz auf der Süd- und Westseite vom Haus. So entstand die Doppelfassade mit einer tiefen Zwischenzone mit vielfältiger Funktionalität. Sie bietet ein Vordach für Besucher, Verschattung für die Fassade, unbeheizte Räume mit Frischluftzufuhr für Technik und Entsorgung, und Sichtschutz für die Küche.

Wildsaal

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Es war ein grosses Anliegen der Bauherren, ein energetisches «Leuchtturmprojekt» zu realisieren. Der Neubau verfügt über eine Wärme- und Kälteanlage nach modernem energetischem Standard.

Das ganze Restaurant wird mit LED-Lampen ausgerüstet. Sonnenkollektoren auf dem Dach liefern Wärme für Wasser und Heizung. Die Kühllasten im Sommer werden durch die Doppelfassaden minimiert.
 
Der Nassmüll wird in einem 5'000-Liter-Tank gelagert, der im Boden eingebettet und luftdicht ist. Er wird nur noch zweimal pro Jahr abgesaugt, und sein Inhalt wird zur nächstgelegenen Bio-Kompostieranlage gebracht.

Schnattersaal

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Holz, Stahlbeton und Glas werden alle ihren Stärken entsprechend eingesetzt.
 
Stahlbeton erfüllt die Anforderungen an erdberührte Bauteile und bleibt im Innenraum und an den Fassaden sowie in der Umgebungsgestaltung sichtbar. Komplexe Geometrien konnten mit vorgefertigten Elementen präzise hergestellt werden.
 
Holz wird bei vorgelagerten Elementen eingesetzt und ist nicht Teil der eigentlichen Gebäudehülle. Im Aussenraum werden geschlossene und halboffene Elemente als Sichtverkleidung oder Sonnenschutz eingesetzt. Im Innenraum dienen die Elemente als akustisch absorbierende Fläche.

Vorplatz von innen

An der Nordseite, wo keine vorgelagerten Holzelemente vorhanden sind, wird ein besonderes Vogelschutzglas eingesetzt.

Hintergrund Mythen
Situation
Grundriss
Schnitt

Neubau Restaurant «Grüne Gans» Tierpark Goldau
2014

Goldau SZ

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Verein Natur- und Tierpark Goldau

Architektur
HPK ARCHITEKTEN AG, Einsiedeln
Mitarbeit: Daniel Arino, Ramona Barmettler, Svenja Fuchs, Vladimir Georgiev, Hanspeter Kälin, Andrew Strickland

Fachplaner
Bauingenieuer: CES Bauingenieur AG, Seewen
HLKS Ingenieur: Betschart Energie- und Haustechnik, Goldau
Elektroingenieur: R. Mettler AG, Seewen
Gastroplaner: Simeta AG, Niederwil
Akustik: Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern

Bauleitung
Martin Lenz AG, Baar

Gesamtkosten
CHF 9.0 Mio.

Gebäudevolumen
9500 m3

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeister: Vanoli C. AG, Immensee
Holzbau: Schmidlin Holzbau AG, Steinen
Betonelemente: Tschumperlin AG, Meierskapell
Elektroanlagen: EW Schwyz AG, Schwyz

Fotos
Frederic Urben Fotografie

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