Schärer Areal

Schärer Areal

21. Februar 2013

Schärer Areal
2012

Erlenbach ZH

Bauherr
Schärer Erlenbach AG

Architektur
Christ & Gantenbein, Basel
Emanuel Christ, Christoph Gantenbein

Bauleitung/Baumanagement
b+p Baurealisation AG, Zürich

Fachplaner
Tragwerksplanung: Ernst Basler + Partner AG, Zürich
Haustechnik: HPS Energieconsulting ag, Küsnacht; Patrick Gerber Haustechnik GmbH, Volketswil
Elektroplanung: Herzog Kull Group, Schlieren
Verkehrsplanung: Zwicker + Schmid, Zürich
Fassade/ Brandschutz: Makiol Wiederkehr, Beinwil am See
Bauphysik/Akustik: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Landschaftsarchitektur: Kuhn Truninger Landschaftsarchiteken, Zürich

Gebäudevolumen
31'130 m3 (gesamt inkl. Tiefgarage)

Fotos
Walter Mair, Zürich

Strassenansicht

Im Zentrum der Gemeinde Erlenbach am Zürichsee ist auf dem Schärer Areal ein neues Wohnhaus entstanden. Zudem erhielt das ehemalige Fabrikgebäude der Schärer Erlenbach AG, in dem einst Maschinen für die Textilindustrie hergestellt wurden, einen neuen Kopfbau.

Situation

Fabrikgebäude und Wohnhaus kommunizieren durch Architektur und Materialität miteinander. Das alte Fabrikgebäude mit den horizontalen Fensterbändern bedient sich einer klassisch modernen Sprache, auf die auch der neue Ersatzkopfbau zurückgreift. Er gibt der für die Geschichte Erlenbachs bedeutenden Fabrik mit Hilfe eines grossen Fensters zur Seestrasse ein neues Gesicht. Das Wohnhaus ist dem Fabrikbau im Massstab, in der Fassadenkomposition mit den grossen Bandfenstern und der flächigen Spannung der Fassade verwandt. In Materialisierung und Farbgebung unterscheiden sich beide Gebäude jedoch stark voneinander, und die Farbigkeit gibt dabei auch Aufschluss über die jeweilige Nutzung: Während das alte verputzte Fabrikgebäude, in dem zahlreiche kleine Unternehmen und Ateliers untergebracht sind, und der neue Kopfbau mit Klinker-Riemen-Fassade sich mittels ihrer weissen Farbe prominent der Öffentlichkeit präsentieren, nimmt sich das fünfgeschossige Wohnhaus durch seine anthrazitfarbene Holzfassade elegant zurück – beim Entwerfen spielten unter anderem die berühmten Schwarz-Weiss-Bilder der frühen, abstrakten Baukörper des Holzbaupioniers Konrad Wachsmann eine Rolle. Die gewerbliche Nutzung des Erdgeschosses an der Seestrasse und des Fabrikgebäudes sorgt für die Urbanität des Ortes.

Innenansicht

Die Struktur des Wohnhauses reagiert auf die Umgebung, auf die situative Qualität von Aussicht, Licht und Raum mit individuellen Wohnungsgrundrissen von kompakt oder langgestreckt, über verwinkelt oder quer durch das Haus gesteckt, bis hin zu Maisonetten. Keine der 13 Wohnungen gleicht der anderen. Und durch die gestaffelte Stapelung von Volumen werden neben abwechslungsreichen Wohnungsgrundrissen vielfältige Ausblicke in alle Himmelsrichtungen und grosszügige Terrassen auf allen Geschossen möglich.

Grundriss Erdgeschoss
Längsschnitt

«Architektonisch ist das neue Haus das Ergebnis einer gezielten Crossover-Strategie. Elemente industrieller Herkunft wie der rohe Beton im Inneren oder die grossformatigen Bandfenster in der dunklen Fläche der Fassade werden mit Elementen des luxuriösen Wohnens, wie etwa den Terrassen, kombiniert. Das Gebäude erinnert so je nach Betrachtung eher an eine scheinbar pragmatisch konzipierte Gewerbearchitektur oder an eine riesige Villa mit virtuosen plastischen Flügelbauten – in diesem Zusammenhang mag einem die Architektur eines Mallet-Stevens in den Sinn kommen. Dieses Oszillieren zwischen sehr unterschiedlichen Bildern bestimmt das Szenario für das gesamte Projekt. In gewisser Weise kann man auch die städtebauliche Situation selbst in dieser spannungsvollen Ambivalenz lesen. Erlenbach, ja die gesamte ‹Goldküste› als wohl privilegierteste Vorstadt Europas, ist von einer doppelten Identität geprägt: Die Relikte einer landwirtschaftlich-industriellen Vergangenheit werden überlagert von einer nach Luxus strebenden Wohnarchitektur. Als Architekten sind wir mit der Aufgabe konfrontiert, dieser spezifischen, ja teilweise geradezu abgründigen Realität eine glaubwürdige und nachhaltige Form zu geben. Das Projekt in Erlenbach ist auch als Beitrag in diesem Sinne zu verstehen.» Emanuel Christ


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Aussenansicht

Schärer Areal
2012

Erlenbach ZH

Bauherr
Schärer Erlenbach AG

Architektur
Christ & Gantenbein, Basel
Emanuel Christ, Christoph Gantenbein

Bauleitung/Baumanagement
b+p Baurealisation AG, Zürich

Fachplaner
Tragwerksplanung: Ernst Basler + Partner AG, Zürich
Haustechnik: HPS Energieconsulting ag, Küsnacht; Patrick Gerber Haustechnik GmbH, Volketswil
Elektroplanung: Herzog Kull Group, Schlieren
Verkehrsplanung: Zwicker + Schmid, Zürich
Fassade/ Brandschutz: Makiol Wiederkehr, Beinwil am See
Bauphysik/Akustik: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Landschaftsarchitektur: Kuhn Truninger Landschaftsarchiteken, Zürich

Gebäudevolumen
31'130 m3 (gesamt inkl. Tiefgarage)

Fotos
Walter Mair, Zürich

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