Schulmäander

2. April 2009

Deutsche Schule
2007

Vernier GE

Bauherr
Verein für Deutschen Schulunterricht

Architektur
Soliman Zurkirchen Architekten
Zürich

Landschaftsarchitektur

Hüsler & Associés
Lausanne

Statik Dr. Lüchinger + Meyer
Zürich

Gebäudetechnik
Amstein + Walthert
Genf

Auftragsart
Projektwettbewerb
2003

Anlagekosten
CHF 20 Mio.
(BKP 1-9)

Der Vorplatz der deutschen Schule Genf öffnet sich gegen den künftigen Park.
Fotos: Yves André, St. Aubin

In der UNO-Stadt Genf leben unzählige Angehörige von internationalen Organisationen. Manchmal bleiben sie länger, manchmal nicht, doch immer gehen die Kinder hier zur Schule. Für den deutschsprachigen Nachwuchs gibt es seit 1975 die Deutsche Schule Genf (DSG), eine von der Bundesrepublik Deutschland anerkannte und also auch geförderte Schule. Von der ersten Klasse bis zum Abitur können hier die Kinder und Jugendlichen ihre Ausbildung gemäss dem deutschen Bildungssystem absolvieren. Und das tun bei Weitem nicht nur Schülerinnen und Schüler aus deutschsprachigen Ländern, sondern Kinder aus weit über hundert Nationen.
Das neue Schulhaus der DSG steht in Vernier bei Genf, etwas zurückgesetzt von der Zufahrtsstrasse zum alten Dorfkern. Das zweigeschossige Gebäude wird dereinst einen Park abschliessen, der auf der Brache zwischen Schule und Strasse entstehen wird. Amr Soliman und Patrik Zurkirchen gestalteten das Gebäude als lang gestreckten Mäander, der zwei Höfe umschliesst: den einen nach hinten für die Kleinen, den anderen zum künftigen Park für die Grossen. Ein zweigeschossiges markantes Fachwerk aus schräggestellten Betonstützen bildet die äussere Fassadenschicht. Dahinter liegt die geschosshohe Verglasung. Einzig gegen die Höfe fehlen im Erdgeschoss die Stützen; hier öffnet sich das Haus grossflächig und das Fachwerk überspannt als Brücke die überdeckten Vorbereiche.

Bei der Haupttreppe weitet sich der Korridor zu einem kleinen Platz.

So streng, wie es dieser Fachwerkvorhang von aussen erwarten lässt, ist die innere Ordnung nicht. An den Enden des Gebäudes platzierten die Architekten die grossen Volumen der Aula und der Turnhalle. Dazwischen legten sie den ebenfalls mäandrierenden Korridor als Abfolge von schmalen Gassen und kleinen Plätzen. Dadurch entstehen Räume von unterschiedlicher Qualität, aus denen sich Blicke quer oder längs durchs Haus öffnen. Die Zimmer sind alle entlang der Korridore aufgereiht.
Beton ist das prägende Material aussen, aber auch im Innern. Farbliche Akzente setzen die rote Auskleidung der Aula und die gelbe Ausstattung der Turnhalle sowie der gelbe Kunststoffboden in den Klassenzimmern. Die Fenster lassen sich zwar öffnen, doch zwingend ist das nicht: Das Gebäude ist Minergie-zertifiziert und also mit einer Lüftung ausgestattet. Diese war auch nötig, weil im Nordwesten die An- und Abflugschneise des Flughafens liegt. WH

Obergeschoss: Galerie der Aula, Spezialräume und Klassenzimmer
Erdgeschoss: Aula, Mensa, Sekretariat, Klassenzimmer und Turnhalle

Deutsche Schule
2007

Vernier GE

Bauherr
Verein für Deutschen Schulunterricht

Architektur
Soliman Zurkirchen Architekten
Zürich

Landschaftsarchitektur

Hüsler & Associés
Lausanne

Statik Dr. Lüchinger + Meyer
Zürich

Gebäudetechnik
Amstein + Walthert
Genf

Auftragsart
Projektwettbewerb
2003

Anlagekosten
CHF 20 Mio.
(BKP 1-9)

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