Areal Giessen

Urbane Insel

24. Juli 2014

Areal Giessen
2014

Meilen ZH

Auftragsart
Gewinn Privatstudie 2005 / Direktauftrag 2009

Bauherrschaft
Baugesellschaft Giessen, vertreten durch Blickpunkt Lebensraum Odinga und Hagen AG, Uster

Architektur
Max Dudler Architekten AG, Zürich
Projektleiter: Jörg Jakubczak, Henrik Mundorf (bis 2011), Hans Kolbeck (bis 2012)
Mitarbeitende: Florian Pischetsrieder, Lucyna Zawistowska, Maike Lausen, Markus Weissenmayer

Fachplaner
Tragwerksplaner: Urech Bärtschi Maurer AG, Zürich
Haustechnik: Schoch Reibenschuh AG, Volketswil
Bauphysik + Akustik: IPA Energieberatung und Bauphysik, Volketswil / Kopistis Bauphysik AG, Wohlen
Landschaftsplaner: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Elektroplanung: Mettler + Partner AG, Zürich

Bauleitung
Schwendener Baumanagement AG, Zürich

Gebäudekosten
Gesamt nach BKP 2 (brutto), Angabe Bauherrschaft: 40 Mio. Euro

Gebäudevolumen
HNF 7.000 m2, NNF 4.300 m2
BGF 15.050 m2, BRI 50.000 m3
Grundstücksgrösse 14.421 m2

Energiestandard
Minergie

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeister: Anliker AG Bauunternehmung
, Thalwil
Naturstein: Bärlocher Steinbruch Steinhauerei AG, Buchen-Staad
Kunststein: Sulser AG, Trübbach
Fenster: G. Baumgartner AG, Hagendorn

Fotos
Stefan Müller

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Wir wollten zeigen, dass exklusive Privatheit und Dichte keinen Widerspruch darstellen. Die Frage ist doch, wie man im Siedlungsbau verdichten kann, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Hier fehlen immer noch glaubwürdige Konzepte. Es geht dabei auch vor allem um das Verhältnis zwischen Landschaft und Urbanität. Diese Themen haben uns in Meilen beschäftigt.

Fassadendetail

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Unsere Idee war, ein Dorfmotiv in eine zeitgenössische Form zu transformieren. Es gibt ja Vorbilder wie etwa die Siedlung Halen bei Bern vom Architektenbüro Atelier 5. Die Siedlung in Halen kommt aber leider nicht sehr urban daher. Dort hat man fast den Eindruck, dass man sich durch die Schottenbauweise wirklich voneinander abschotten will. Wir wollten dagegen eine kleine Gemeinschaft, ein kleines Dorf mit einem Platz, mit Gassen und Gärten schaffen. Orte wie Monte Sant’Angelo in Apulien etwa strahlen eine grosse Urbanität aus, obwohl sie sehr klein sind. Diese Einfachheit und Konsequenz hat uns fasziniert. Das wollten wir auch schaffen, aber ohne Sentimentalität und ohne rückwärtsgewandt zu erscheinen. Wir wollten vollkommen unserer Zeit verpflichtet entwerfen.

Blick auf die «Urbane Insel» von aussen
Blick von der Strasse

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Obwohl sich die Architektur stark auf den landschaftlichen Charakter des Ortes ausrichtet, steht die abstrakte geometrische Grundfigur in einer Spannung zur Landschaft. Alle Wohneinheiten sind auf einem schmalen rechteckigen Geviert verdichtet. Sie liegen wie eine Insel in der Landschaft am Zürichsee. Die Wohnhäuser sind schachbrettartig auf dem Feld verteilt und versetzt zueinander angeordnet, sodass alle Wohnungen über Seeblick verfügen. Unterschiedliche Perspektiven auf den See ergeben sich durch die Anordnung von Terrassen sowie Treppenauf- und -abgängen.

Das Zusammenspiel der engen Gassen und kleinen privaten Gärten und Terrassen ist prägend für die neue Wohnüberbauung. In der Mitte der Siedlung befindet sich ein kleiner, mit Platanen bepflanzter Platz, der städtisch wirkt. Oberhalb des Platzes liegt ein «Pocketpark» mit einem Spielplatz, der für alle Eigentümer zugänglich ist. Man nimmt kaum wahr, wie kompakt die Siedlung wirklich ist.

Kleiner Dorfplatz mit darüber angeordnetem Pocketpark
Gasse mit Blick auf den Zürichsee

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Unser Bauherr hat schon bei der Entwicklung des Projektes in der Anfangsphase intensiv mitgewirkt. Der Fokus auf regionale Materialien und hier ansässige Unternehmen war ihm besonders wichtig. Wir haben versucht, diese Betonung des regionalen, gewachsenen auch in die Gestaltung der Anlage einfliessen zu lassen.

Ausblick
Wohnraum mit Küche und Terrasse

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Die Kombination aus gebrochenem rauem Naturstein und gegossenem glattem Kunststein verleiht den Gebäuden ihre unverwechselbare Wirkung. Der Rorschacher Sandstein stammt vom Bodensee. Er schimmert leicht grünlich, während der Raster aus grauem, unbehandeltem schalungsglattem Kunststein das Gebäude formal wie konstruktiv zusammenhält. Die Massivität der Natursteine verleiht den Gebäuden ihre Kraft und zugleich ihre Ruhe. Durch das gemeinsame Material und dessen Fügung werden ausserdem die Einzelgebäude miteinander verbunden.

Grundriss der vierten Ebene
Schnitt durch das Gelände

Areal Giessen
2014

Meilen ZH

Auftragsart
Gewinn Privatstudie 2005 / Direktauftrag 2009

Bauherrschaft
Baugesellschaft Giessen, vertreten durch Blickpunkt Lebensraum Odinga und Hagen AG, Uster

Architektur
Max Dudler Architekten AG, Zürich
Projektleiter: Jörg Jakubczak, Henrik Mundorf (bis 2011), Hans Kolbeck (bis 2012)
Mitarbeitende: Florian Pischetsrieder, Lucyna Zawistowska, Maike Lausen, Markus Weissenmayer

Fachplaner
Tragwerksplaner: Urech Bärtschi Maurer AG, Zürich
Haustechnik: Schoch Reibenschuh AG, Volketswil
Bauphysik + Akustik: IPA Energieberatung und Bauphysik, Volketswil / Kopistis Bauphysik AG, Wohlen
Landschaftsplaner: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Elektroplanung: Mettler + Partner AG, Zürich

Bauleitung
Schwendener Baumanagement AG, Zürich

Gebäudekosten
Gesamt nach BKP 2 (brutto), Angabe Bauherrschaft: 40 Mio. Euro

Gebäudevolumen
HNF 7.000 m2, NNF 4.300 m2
BGF 15.050 m2, BRI 50.000 m3
Grundstücksgrösse 14.421 m2

Energiestandard
Minergie

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeister: Anliker AG Bauunternehmung
, Thalwil
Naturstein: Bärlocher Steinbruch Steinhauerei AG, Buchen-Staad
Kunststein: Sulser AG, Trübbach
Fenster: G. Baumgartner AG, Hagendorn

Fotos
Stefan Müller

Vorgestelltes Projekt

EBP AG / Lichtarchitektur

Schulanlage Walka Zermatt

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