Gold für die Schweiz

Jenny Keller
26. Mai 2018
«Svizzera 240: House Tour». Bild: Wilson Wootton

«Svizzera 240: House Tour» vom Kollektiv Alessandro Bosshard, Li Tavor, Matthew van der Ploeg und Ani Vihervaara wurde mit dem Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag ausgezeichnet. Das ist eine Première für die Schweiz. Und spricht für den vielschichtigen Beitrag, der viel Interpretationsspielraum bereithält. Eine nähere Betrachtung gibt es bei uns zu lesen.

Anlässlich der Preisverleihung äusserte sich das junge Architektenteam folgendermassen: «Wir sind überglücklich, den Goldenen Löwen für ‹Svizzera 240: House Tour› zu erhalten. In der Ausstellung geht es darum, das Innere von leeren Wohnungen genauer zu betrachten. Die ‹House Tour› erhöht die Sensibilität der Besucherinnen und Besucher für die Architektur ihrer eigenen Wohnräume und ermöglicht es ihnen, deren Eigenheiten mit dem Blick eines Aussenseiters anzuschauen. Wir hoffen sehr, dass dies die Reflexion darüber anregt, welche Rolle die innere Hülle einer Wohnung in unserem Leben und für unsere Identität spielt».

Der Entscheid kommt nach der positiven Resonanz, die der Schweizer Pavillon in den Preview-Tagen erhalten hat, nicht vollkommen überraschend. Aber gerechnet hat wohl niemand damit. Vielleicht staunt die Pro Helvetia nun über ihren eigenen Mut, diese «jungen Architekten» (eine Tatsache, die man nicht müde wurde zu betonen) für den Schweizer Pavillon ausgewählt zu haben. Und fühlt sich hoffentlich darin bestätigt, dass ein offener Projektwettbewerb der richtige Weg war. Auch wenn Philippe Bischof, Direktor der Kulturstiftung anlässlich der Eröffnung von «Svizzera 240: Hous Tour» erwähnt hat, dass man über die Art des Verfahrens nun jedes Mal aufs Neue entscheiden wolle.

Verliehen wurde die Auszeichnung von einer internationalen Jury, die aus Frank Barkow (USA), Sofia von Ellrichshausen (Chile), Kate Goodwin (Australien), Patricia Patkau (Kanada) und Pier Paolo Tamburelli (Italien) besteht. Ernannt wurde die Jury durch das Direktorium der Biennale unter dem Vorsitz von Paolo Baratta auf Empfehlung von Kuratorinen Yvonne Farrell et Shelley McNamara.


Der Britische Pavillon mit dem Beitrag «ISLAND» von Carus St John Architects mit Marcus Taylor erhält eine lobende Erwähnung. Unsere lobende Erwähnung des Beitrags ging schon vor dem Jury-Entscheid online.

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