Entwicklung Areal Glaubten
Zurück zur Projektliste- Standort
- Riedenhaldenstrasse 13, 8046 Zürich-Affoltern
- Jahr
- 2024
- Bauherrschaft
- Sozialwerk Pfarrer Sieber, Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Zürich
- Team
- Kolb Landschaftsarchitektur GmbH Zürich, BGS & Partner Architekten AG Rapperswil, Lorenz Kocher GmbH Zürich, Waldhauser + Hermann AG Münchenstein, Bünder Hydroplan AG Hochdorf, Müller + Müller AG Zürich, Miyo Visualisierung Othmarsingen
Die bestehende Anlage des Kirchenzentrums Glaubten zeichnet die städtebaulich wichtige Kreuzung von Wehntalerstrasse und Glaubtenstrasse – Seebacherstrasse als Ort von öffentlicher Bedeutung aus. Sie ist eine feingliedrige und ausgewogene Komposition aus Mauern, Baukörpern und unterschiedlich proportionierten und gestalteten Höfen.
Wir fassen die Neubauten des Sozialwerks Pfarrer Sieber als Erweiterung dieser Anlage auf. Auf diese Weise erhalten sie einen eindeutig lesbaren Ort in der Stadt: sie werden Teil einer Gebäudegruppe, die dem Zusammenkommen, der Gastfreundschaft, der gegenseitigen Hilfeleistung und der Andacht gewidmet. Damit bezieht sich unser Vorschlag auf eine lange Tradition der städtebaulichen Verschränkung von religiösen und karitativen Anlagen.
Die Neubauten für das Sozialwerk Pfarrer Sieber denken also das für das bestehende Kirchenzentrum kennzeichnende System von in Höhe und Tiefe gestaffelten Volumen, Mauern und Höfen weiter. Sie fügen ihm vier einfache, rechteckige und aneinandergeschobene Volumen hinzu: Mittig liegt das viergeschossige Fachspital, entlang der Wehntalerstrasse erstreckt sich ein schlanker, dreigeschossiger Administrationsbau, im Nordosten fasst ein niedriger Baukörper den nördlichen Zugang zur Kirche und im Nordwesten steht ein sechsgeschossiges Gebäude für das begleitete Wohnen. Die drei um das Fachspital gruppierten Volumen haben alle ein- oder zweiseitig vorspringende Sockel, aus denen sich Mauern entwickeln. Die neuen Gebäude und Mauern scheiden drei klare, unterschiedliche Aussenräume aus: einen parkartigen grünen Hof zur Kirche hin, einen Gartenhof im Westen und einen schmalen Erschliessungshof an der Riedenhaldenstrasse. In Analogie zum Kirchenzentrum werden die Haupteingänge des Fachspitals und des begleiteten Wohnens, geschützt und weitab von Alltagshektik und Strassenlärm, über die beiden neuen, grünen Höfe erreicht.
Die Neubauten suchen über ihre Stellung und Proportionen auch den Dialog mit der weiteren Nachbarschaft und mit der Stadt. Das langgestreckte Administrationsgebäude führt die Anlage direkt an die Wehntalerstrasse und verknüpft sie so mit dem öffentlichen Raum. Auch über die langen, schlanken Proportionen der drei peripheren Volumen, vor allem aber über den sechsgeschossigen Baukörper im Nordwesten, entsteht eine formale Beziehung zu den angrenzenden Wohnzeilen. So wird der Inselcharakter des erweiterten Zentrums Glaubten an gewissen Stellen aufgelöst und die Neubauten integrieren sich auf selbstverständliche Weise ins Stadtgefüge.