Ferien in der Sust

Manuel Pestalozzi
30. November 2018
Die Sust steht über dem Stutzbach. Bild: Gataric Fotografie/Ferien im Baudenkmal

Gemäss Duden ist das Wort Sust schweizerisch. Es bezeichnet ein traditionelles öffentliches Rast- und Lagerhaus. Wikipedia meint, das Wort wurzle im italienischen Sosta, was eben Rast bedeutet. Für ein Ferienhaus trifft sich das ja gut, auch wenn einst der Umschlag wohl wichtiger war als das erholsame Abschalten. Jedenfalls konnte der Schweizer Heimatschutz jüngst verkünden, dass sich im Portfolio der von ihr betreuten Stiftung Ferien im Baudenkmal neu die «Susta» befindet, ein stämmiger Zweckbau mit massivem Sockel und einem aufgesetzten Strickbau mit Laube. Mitten im alten Dorkern gelegen, stand er einst strategisch günstig, nämlich bei der Verzweigung der historischen Strassen in Richtung Splügen- und San Bernardino-Pass.

Das Baudenkmal war ehemals das Wohn- und Arbeitshaus eines Sustmeisters, dem so genannten «Teiler» von Splügen. Unter seiner Aufsicht wurde vom 14. bis in das 19. Jahrhundert die herantransportierte Ware der Säumer, die über die Pässe kamen, für den Weitertransport auf andere Säumer umverteilt. Dort, wo früher die bepackten Zugtiere abgeladen und eingestallt, die Waren gelagert und die Säumer untergebracht wurden, entstanden während der Restaurierung im Jahr 2010 historische Wohnräume mit zeitgemässem Komfort. Bei der Restaurierung wurde grosser Wert darauf gelegt, die ursprüngliche Bausubstanz zu erhalten. Die Ferienwohnung wurde mit modernen Küchen- und Sanitäreinrichtungen ausgestattet. Die Einrichtung besteht aus erlesenen Möbeln. Die Umgebung bietet im Winter wie im Sommer viele Ausflugsmöglichkeiten. Ab Dezember können zwei Personen in der «Susta» einzigartige Ferien im Baudenkmal verbringen.
 

Die lange, kalte Winternacht kann kommen! Bild: Gataric Fotografie/Ferien im Baudenkmal

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