Klinker-Sorgen in Vaduz

Manuel Pestalozzi
25. November 2016
Die Farbe des Steins prägt die Stimmung. Regierungsbezirk in Vaduz im Dezember 2014. Foto: Manuel Pestalozzi

2008 wurde das kleine Regierungsviertel fertiggestellt. Geplant hat es der deutsche Architekt Hansjörg Göritz. Die Gebäudegruppe bildet seither das repräsentative Forum des Fürstentums. Vaduz bescherte es einen städtebaulichen Schwerpunkt und ein Identifikationsmerkmal. Ein wichtiges, einigendes Element des Ensembles mit Parlamentssaal, Landtag und dem historischem Regierungsgebäude ist der helle Klinkerstein. Er kam bei den Fassaden der Neubauten und dem prägnanten Steildach des Parlaments zum Einsatz. Ausserdem dient er als Bodenbelag auf dem Peter-Kaiser-Platz, der sich zwischen den Bauten erstreckt, und prägt auch Teile des Inneren der Neubauten. So ergibt sich eine warme, monochrome Landschaft, die auch bei bewölktem Wetter ihre Wirkung nicht verfehlt.
 
Der Stein macht aber Sorgen. Das Amt für Bau und Infrastruktur nehme wieder einmal die Schäden an den Klinkersteinen auf dem Peter-Kaiser Platz und am Landtagsgebäude auf, meldete eben die Zeitung Vaterland. Mit einem neuen Instandsetzungskredit von 200 000 Franken steige die Summe, die man innert vier Jahren in Reparaturen investiert habe, auf über eine halbe Million Franken. Den armen Architekten holt das Projekt wieder ein. Er ist gemäss Vaterland noch immer überzeugt, dass Entscheidung für die Klinkersteine richtig war und diese für die nachhaltige Erfüllung der Bauaufgabe am betreffenden Standort angemessen sind.

Überall auf dem Peter-Kaiser-Platz gebe es abgesprengte oder gerissene Klinkersteine, meldet die Landespresse. Foto: Daniel Schwendener

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