Carlos Martinez Architekten

Wird bei einem Hotel für Outdoor-Sportler auf das Wesentliche reduziert, muss ein neuer Reiz entstehen - ein freies Lebensgefühl und Naturverbundenheit. Das lange, schmale Gebäude steht an der steilen Geländekante des mächtigen Bergwalds im Hintergrund und folgt mit zwei leichten Knicken der Uferlinie des Heidsees. Der Kopfteil mit Lobby, Bar und Restaurant wendet sich einladend zur Rothornbahn-Talstation. Vier Stockwerke mit 96 Zimmern liegen auf diesem Erdgeschoss-Sockel, wo sich grosszügig angelegt auch Ski- und Bike-Raum befinden. Die Atmosphäre einer Berghütte und das Freiheitsgefühl eines Campers mit der Funktionalität der Schiffskajüte zu vereinen war das Anliegen. Im REVIER umgibt die Gäste der Charme des Puren. Sämtliche Zimmer sind nach Westen zum Heidsee orientiert und folgen dem Image eines VW Busses: man parkt direkt am See, klappt das Heck auf, fühlt sich frei. Ein grosses Bett von Wand zu Wand, ein raumhohes Panoramafenster mit schmalem Lüftungsflügel und breiter Fensterbank mit vielen Steckdosen, das kompakte Bad als Box hineingestellt. Die Kabinen sind in Brettsperrholz-Bauweise ausgeführt, reines Konstruktionsholz ohne Aufdopplung an Decken und Wänden, am Boden jedoch Teppich. Durch das Aneinanderstapeln der Zimmer ergibt sich eine Zweischaligkeit, die den Schallschutz optimiert. Vorfertigung in Modulbauweise bietet sich dafür an. Das Vordach des Restaurantbereichs zieht sich über den Sockel, der das Erdgeschoss bildet, hinaus und betont den Kopfbau. Die Metallverkleidung des Massivbaus mit vertikaler Profilierung, abstrakt angeordneten Fensterschlitzen und raumhohen Verglasungen zeigen Stringenz. An der Fassade der vier Zimmergeschosse sind die einzelnen Module mit vorstehenden Metallzargen betont, ansonsten ein klarer Holzbaukörper mit vertikaler Schalung aus sägerauer, unbehandelter Lärche.