Entscheidung in Bern

Elias Baumgarten
7. febrero 2019
So soll der Neubau der Fachhochschule Bern einmal aussehen. Bild: Aron Lorincz Ateliers
Zusammenziehen

Bisher waren die Departemente für Gesundheit, Soziale Arbeit und Wirtschaft der Berner Fachhochschule an verschiedenen Standorten in der Stadt untergebracht. Damit soll ab dem Jahr 2026 Schluss sein: Dann werden sie – gemeinsam mit einzelnen Fachbereichen der Hochschule der Künste, Verwaltungen und Rektorat – einen Bau im Stadtteil Ausserholligen beziehen. Das Grundstück, ehedem Teil eines ausgedehnten Industriequartiers, befindet sich direkt am Gleisfeld. Ende Januar wurde der offene internationale Wettbewerb entschieden. Gewonnen hat das Bundesdeutsche Büro wulf architekten aus Stuttgart gemeinsam mit dem Basler Studio PEZ. Das Team konnte sich mit seiner Gestaltung «Dreierlei» gegen 36 andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchsetzen. 

Grundriss Erdgeschoss. Bild: wulf architekten
Grundriss zweites Obergeschoss. Bild: wulf architekten
Schnitte und Nordansicht. Bild: wulf architekten
«Dreierlei»

Die Gestaltung nimmt die Form des Baufeldes mit einem eingeschossigen Sockelbau auf. Dieser soll aus Betonfertigteilen errichtet werden. Auf ihm werden drei Kuben in Holzbauweise zu liegen kommen, in welche die drei Departemente zügeln sollen. Im mittleren werden überdies die Fachbereiche der Hochschule der Künste Platz finden. Dieser ist gegen die beiden anderen verdreht, um – wie die Architekten sagen – seine besondere Bedeutung als Ort der Kunst hervorzuheben. Diese Entscheidung bringt zugleich einen leichten Twist in das sonst überaus regelmässig gestaltete Gebäude. Drei grosse Wendeltreppen sollen sich indes vom gemeinsamen Erdgeschoss in die Türme empor schrauben. Im Norden der Anlage wird ferner ein Park entstehen. Dort schlagen die Architekten vor, einen runden «Weiterbildungspavillon» zu bauen. 

Gemeinsam genutztes Sockelgeschoss. Bild: Aron Lorincz Ateliers
Standortfaktor?

Der repräsentative Neubau soll nicht nur logistische Verbesserungen bringen: Die Fachhochschule Bern, die momentan langsamer wächst als andere im Land und in 2017 ein Defizit von 2,8 Millionen Franken eingefahren hat, rüstet mit ihm für den harten Konkurrenzkampf mit anderen Schweizer Standorten – namentlich der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Zukunft wird zeigen, ob dabei Architektur allein ausreicht, oder es noch weiterer Veränderungen bedarf.

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