Plusenergie-Quartier

Manuel Pestalozzi
23. enero 2019
Am Aarerain wird ein energetischer Produktionsüberschuss angestrebt. Bild: Losinger Marazzi

Nach aktuellem Planungsstand wird das Projekt, entwickelt von Losinger Marazzi gemeinsam mit der Grundeigentümerin CPV/CAP Pensionskasse Coop und der Gemeinde Ittigen, als erstes Plusenergie-Quartier der Schweiz in Betrieb gehen. Das von der Hauptstadtregion Schweiz geförderte Konzept Plusenergie-Quartier (PEQ) hat folgendes Ziel: Pro Jahr produziert die so bezeichnete Gruppe von Liegenschaften mehr Energie (gewichtet), als sie verbraucht. Das in Klammern gesetzte «gewichtet» weist auf Feinheiten bei den Bilanzierungsposten hin, welche in der Pressemitteilung von Losinger Marazzi nicht näher erläutert werden – ein diskreter Hinweis darauf, dass bei der Definition des Begriffs nicht alles so «klar und einfach» ist, wie dort verkündet wird.
 
Die Energieproduktion kann in einem PEQ z. B. durch die Stromgewinnung mittels Photovoltaikpaneelen auf dem Dach oder/und der Fassade erfolgen. Die Energieversorgung gewährleisten intelligente Stromnetze (sogenannten Smart Grids). Eine Vernetzung der Quartier-Bewohner mittels einer App, mit welcher u.a. der eigene Verbrauch (Elektrizität, Wärme, Wasser etc.) eingesehen und verfolgt werden kann, dient der Steuerung der Ströme und, so prophezeit man, der Reduktion des Konsums.
 
Welche konkreten Massnahmen das PEQ Aarerain zum Plus führen, wird in der Medienmitteilung nicht erwähnt. Doch bereits 2016, beim qualitätssichernden Verfahren mit fünf Architekturbüros, wurde das Ziel im Programm festgelegt. Das Architekturbüro Fischer Architekten AG aus Zürich überzeugte die Experten-Jury mit ihrem klaren, städtebaulich und architektonisch überzeugenden Entwurf. Dieser ist einerseits beispielhaft in die Umgebung eingebettet und belässt andererseits bewusst den Freiraum an der Aare. Geplant ist ein Angebotsmix mit Eineinhalb- bis Fünfeinhalbzimmer-Wohnungen, mit Fokus auf Familienwohnungen und öffentliche Quartiernutzungen im Erdgeschoss (Kita, Quartiertreff usw.). Der Baustart ist auf 2021 veranschlagt.

Visualisierung des Projektes von Fischer Architekten AG. Bild: Fischer Archiekten AG

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